Tipps und Tricks zur Nachtfotografie - Im dunklen fotografieren
Tipps & Tricks Fotografie

Tipps und Tricks zur Nachtfotografie – Im dunklen fotografieren

Da man zu dieser Jahreszeit nicht viel Gelegenheit hat, bei Tageslicht fotografieren zu gehen, haben wir uns einmal Gedanken gemacht und Euch ein paar nützliche Tipps und Tricks zur Nachtfotografie zusammengefasst.

Was man bei der Vorbereitung für eine nächtliche Fototour auf gar keinen Fall vergessen sollte:

  • Stativ
  • Fernauslöser
  • Genügend Zeit

Weiterhin ist bei diesem Wetter warme, regenfeste Kleidung ziemlich wichtig. Die Aufnahmen dauern wesentlich länger und so steht man viel herum. Die Kälte kriecht dann doch irgendwann durch die Kleidung. Wenn Ihr Eure Sachen packt, guckt am besten schon mal Zuhause durch die Grundeinstellungen der Kamera und stellt die wichtigsten Dinge, wie z.B. das Speicherformat, schon vorher ein. Auch solltet Ihr darauf achten, dass der Akku geladen und die Objektive staubfrei sind. Die kleinen Staubkörner hinterlassen bei längeren Belichtungszeiten, deutliche Flecken auf den Bildern.

Stativ:

Ohne Stativ seid Ihr bei zunehmender Dunkelheit aufgeschmissen. Meine Belichtungszeiten liegen meisten jenseits der 30 Sekunden und freihand bekommt man so definitv kein vernünftiges Bilder mehr hin. Stellt das Stativ am besten so auf, dass es fest und sicher steht und keinen unnötigen Erschütterungen ausgesetzt wird. Je nach dem wie lange Ihr das Bild belichtet, können sich schon kleine Wackler negativ auf das Ergebnis auswirken. Sollte es sehr windig sein, lässt sich das Stativ bspw. durch Steine oder andere Gewichte beschweren.

Fernauslöser:

Der Fernauslöser gehört für mich mittlerweile zur Standardausrüstung. Er nimmt nicht viel Platz weg und so hat man ihn einfach immer dabei. Der Fernauslöser ermöglicht Euch, ein Bild auch länger als 30 Sekunden zu belichten. Dazu stellt Ihr Eure Kamera auf den Bulb-Modus. Das Bild wird dann solange belichtet, bis der Auslöser wieder losgelassen wird. Ebenfalls wackelt man beim Auslösen nicht aus Versehen an der Kamera. Seit einiger Zeit besitze ich nun einen programmierbaren Fernauslöser, an dem ich die Belichtungszeit oder eine Intervallauslösung einstellen kann. Praktisch – Wenn man einmal eine optimale Belichtungszeit gefunden hat, muss man den Auslöser nicht mehr die ganze Zeit in der Hand halten. Wenn Ihr keinen Fernauslöser besitzt, könnt Ihr auch einfach die Timerfunktion der Kamera zu benutzen. So bleiben zwischen dem Drücken des Auslösers und dem eigentlichen Auslösen noch ein paar Sekunden Zeit.

Gegenlichtblende:

Ich habe beim letzten Mal meine Gegenlichtblende eingepackt und einfach mal ausprobiert, ob man damit etwas Streulicht fernhalten kann, denn mir sind bei meinen Nachtaufnahmen immer wieder ungünstige Reflexionen aufgefallen. Es hilft tatsächlich – Wenn man also sowieso eine zuhause rumliegen hat, einfach mal mitnehmen und ausprobieren. Wenn Ihr ein Bild mehrere Minuten belichtet um bspw. Bewegungen einzufangen und mal gerade kein Auto, oder was auch immer ich gerade fotografieren wollt, kommt, haltet das Objektiv für die Zeit einfach mit einem Hut, Tuch oder zum Beispiel einer Mütze zu. So lässt sich eine Überbelichtung verhindern.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich vorher schon mal Gedanken über die Location zu machen und sie sich im besten Fall sogar einmal bei Tageslicht anzuschauen. Angekommen, wird das Equipment ausgepackt. Jetzt ist es an der Zeit die Kamera an die Lichtverhältnisse anzupassen.

Blende:

Die Wahl der Blende richtet sich wohl eher nach dem persönlichen Geschmack. Interessant sind die beiden Merkmale, die die Offenblende von einer sehr gering geöffneten Blende unterscheidet. Die Offenblende erzeugt um die vorhandenen Lichtquellen herum, einen Halo-Effekt. Eure Bilder bekommen so den typischen Blendeffekt. Nutzt man hingegen eine geschlossene Blende, bekommen die Lichtquellen einen Stern-Effekt. Mir persönlich gefällt dieser Effekt wesentlich besser und auch die Schärfentiefe spielt eine Rolle. Am besten probiert man einfach ein paar verschiedene Blenden aus und wählt dann die, die einem am besten gefällt.

Verschlusszeit:

Über die Verschlusszeit gibt es nicht sonderlich viel zu sagen. Sie richtet sich selbstverständlich nach der Wahl der Blende oder umgekehrt. Je kleiner Ihr die Blende wählt, desto größer wird natürlich die Verschlusszeit. Wenn Ihr die Halbautomatik nutzt, könnt Ihr entweder die Blende oder die Verschlusszeit wählen, den Gegenwert bildet dann die Kamera. So erhaltet Ihr schnell, halbwegs vernünftige Einstellungen. Merkt Euch nun die Einstellungen und wechselt in den manuellen Modus. Dort könnt Ihr dann die Werte einstellen und ggf. korrigieren. Weiterhin könnt Ihr die Möglichkeit der Spiegelvorauslöung nutzen, um eine Erschütterung beim Herunterklappen des Spiegels zu vermeiden.

ISO:

Da durch eine längere Belichtung das Bildrauschen zunimmt, solltet Ihr darauf achten den ISO runterzudrehen. Mit der Kamera auf dem Stativ, steht die Kamera ruhig und Ihr solltet nicht Gefahr laufen, dass das Bild verwackelt.

Autofokus bei Dunkelheit:

Der Autofokus Eures Objektivs wird bei zunehmender Dunkelheit Probleme mit der Fokussierung bekommen. Daher könnt Ihr Euch auch einfach angewöhnen, komplett auf den Autofokus zu verzichten. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich noch einmal etwas genauer mit dem Motiv beschäftigt und der Fokus immer genau dort liegt, wo Ihr ihn haben wollt. Solltet Ihr nicht genau erkennen können, ob Euer Objekt wirklich scharf abgebildet wird, könnt Ihr das Gebiet z.B. mit einer Taschenlampe kurz ausleuchten.

Formatwahl – RAW oder JPEG:

Generell empfehle ich, alle Aufnahmen im RAW Format zu speichern. Das bietet Euch den Vorteil, dass Euch wesentlich mehr Bildinformationen erhalten bleiben. Gerade Aufnahmen in der Dunkelheit erfordern oftmals eine Überarbeitung. Habt Ihr Eure Bilder im JPEG-Format abgespeichert, gehen bei der Komprimierung viele Bildinformationen verloren und eine Bearbeitung wird fast unmöglich. Bilder im RAW Format lassen sich z.B. auch im Nachhinein noch gut nachbelichten.

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