Lightpainting mit Drohnen
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Lightpainting mit Drohnen

Bisher habe ich Lightpainting in erster Linie mit Bildern von Autobahnen oder illuminierten Schriftzügen verbunden. Vor einigen Wochen bin ich aber über das Lightpainting mit Drohnen gestolpert und musste das dann natürlich direkt auch einmal selbst ausprobieren. Dabei gab es einige Hürden zu nehmen und damit du diese direkt überspringen kannst, habe ich dir hier ein paar Tipps zum Lightpainting mit Drohnen zusammengefasst.

Lightpainting mit Drohnen?

Drone Light Painting, auch Lichtmalerei mit Drohnen genannt, sind Langzeitbelichtungen von an Drohnen befestigten Lichtquellen. Die Aufnahmen, die du hier sehen kannst, habe ich mit der integrierten LED meiner DJI Mavic 2 Pro gemacht. Dabei ist es erstmal völlig egal, ob die Drohne während der Aufnahme Lichtspur erzeugt, indem sie durch dein Bild fliegt oder du mit der Drohne einfach andere Objekte beleuchtest. Dabei versteht sich eigentlich von selbst, dass man das am besten nachts macht. Andernfalls bräuchte man einen guten Graufilter und viel Glück mit dem Wetter.

Was benötigt man zum Lightpainting mit Drohnen?

Du benötigst zum Lightpainting mit Drohnen eigentlich nicht mehr, als für das das „normale“ Lightpainting auch, außer eben einer Drohne. Du brauchst also ein Stativ, einen Fernauslöser, eine Lichtquelle, die du an deiner Drohne befestigen kannst und natürlich deine Kamera.

Die Kamera stellst du vor den Aufnahmen am besten auf den Bulb Modus, damit du so lange belichten kannst, wie es für die aktuelle Situation eben notwendig ist, aber dazu später mehr. Sobald du dann auf den Auslöser drückst, beginnt die Kamera damit die Aufnahme zu belichten und du kannst beginnen mit deiner Lichtquelle zu malen.

Vorbereitung ist alles

Bevor du nachts losziehst, um Langzeitbelichtungen aufzunehmen, solltest du dir überlegen, wo und was du fotografieren möchtest. Halte am besten schon tagsüber die Augen nach interessanten Spots auf, denn nachts sind diese kaum auszumachen und so wenn überhaupt nur durch Zufall zu entdecken. Du kannst tagsüber auch schon mal genau schauen, wo sich eventuelle Stromleitungen oder sonstige Hindernisse befinden, in die man auf keinen Fall hineinfliegen möchte. Du kannst dir auch vorher schon mal anschauen, was andere Menschen so fotografiert haben und dich davon inspirieren lassen.

Mache dir ebenfalls vorher einmal Gedanken darüber, ob du deine Drohne ausreichend gut beherrschst, um sie in die Dunkelheit problemlos bedienen zu können. Das Fliegen solltest du in jedem Fall auch tagsüber trainieren. Die meisten Drohnen haben eine Vielzahl von Positionslichtern mit an Bord und manchmal lassen sich davon nicht alle über die Software abschalten. Wenn du diese Lichter nicht mit auf deinen Aufnahmen haben möchtest, kannst du sie einfach mit schwarzem Klebebank abkleben. Auch das solltest du dann zuhause schon einmal ausprobieren. Das Klebeband, das ich zuerst verwendet habe, war z.B. nicht dick genug, so dass die Lichter trotz des Klebebands sichtbar waren.

Belichtung testen

Je nach Drohne variiert deine Flugzeit, aber sie wird mit Sicherheit nicht sonderlich lang sein. Stelle also sicher, dass deine Akkus komplett geladen sind, um eine möglichst lange Flugzeit zu haben. Bevor es dann richtig losgeht, solltest du mit deiner Kamera die Belichtungszeit ohne Drohne testen. Achte darauf, dass das Bild ausreichend belichtet ist und das am besten ohne einen hohen ISO Wert, damit deine Aufnahmen nicht anfangen zu rauschen. Ich habe in meinen Beispielen mit einer f/8 gearbeitet, aber da musste ich mich auch erstmal herantasten. Achte zusätzlich noch darauf, dass sich keine Lichter direkt im Hintergrund befinden. Bei längerer Belichtungszeit werden diese dann nämlich schnell zu hell. Wenn du deine Kamera eingestellt hast, kannst du deine ersten Testflüge machen und eventuell dann noch einmal nachjustieren.

Point of Interest

Jetzt magst du dich vielleicht noch fragen, wie du die Kreise hinbekommst, während du gerade deine Kamera bedienst. Entweder bist du so ein guter Drohnenpilot, dass du die Kreise nebenbei fliegen kannst, oder du greifst auf eine Automatik deiner Drohne zurück. Viele Drohnen verfügen über einen “Point of Interest” Modus. Bei diesem lässt sich ein Objekt oder ein bestimmter Standort markieren, der dann dauerhaft von der Drohne umkreist wird. Ich empfehle dir, auf einen solchen Modus zurückzugreifen, damit du dich in Ruhe um deine Aufnahmen kümmern kannst.

Rechtliches

Leider gibt es bei so ziemlich allem, was man mit der Drohne machen möchte, viele rechtliche Einschränkungen – So auch bei Flügen in der Nacht. Nachtflüge sind aktuell nur im offenen Gelände erlaubt und dabei muss die Drohne jederzeit vom Boden aus erkennbar sein. Wenn du aber ohnehin mit deiner Drohne Lichtspuren zeichnen möchtest, sollte das ja sowieso gegeben sein. Es kann aber nicht schaden, wenn man sich vor dem Flug noch einmal mit den lokalen Gegebenheiten und Auflagen beschäftigt.

Gadgets

Denke vorher darüber nach, was du vor Ort sonst noch so brauchen könntest. Ich habe bei meiner letzten Tour zum Beispiel keine Handschuhe dabei gehabt und das dann sehr schnell bereut. Gerade bei Langzeitbelichtungen steht man viel herum und dadurch kühlt man dann noch etwas schneller aus. Packe dir gerade zur kalten Jahreszeit ein paar warme Handschuhe ein und denk am besten auch an ein Getränk und ein paar Snacks oder einen guten Podcast, mit dem du die Wartezeit überbrücken kannst. Neben einer Taschenlampe, mit der du die Umgebung beim Aufbau deiner Kamera ausleuchten kannst, ist es auch ganz praktisch, wenn man während der Aufnahmen seine Hände frei hat. Hier hilft eine einfache Stirnlampe.

Nachberarbeitung

Wieder zuhause angekommen, kannst du deinen Aufnahmen mit relativ einfachen Mitteln noch den letzten Schliff verleihen. Ich empfehle dir auch hier im Raw Format zu fotografieren, damit du beispielsweise die Belichtung im Nachhinein noch problemlos etwas korrigieren kannst. Wenn du deine Kameraposition zwischen den Aufnahmen nicht veränderst, kannst du in der Nachbearbeitung auch mehrere Aufnahmen ineinanderkopieren.

Ich habe das hier einmal exemplarisch an zwei Beispielen gemacht und bei dem unteren zusätzlich noch einen Sternenhimmel eingefügt. Du kannst hier natürlich auch versuchen, eine deutlich längere Belichtungszeit zu wählen und mehrere Lichtspuren in einer Aufnahme einzufangen. Wenn du deine Drohne während der Aufnahme an eine andere Position bringen möchtest, ohne dass deine Kamera davon etwas mitbekommen soll, bedecke dein Objektiv einfach mit einer Mütze oder einem Tuch. Wenn du weiter belichten möchtest, nimmst du den Gegenstand einfach wieder vor dem Objektiv weg und schon fängt deine Kamera wieder Licht ein.

Mit meiner DJI Mavic 2 Pro stoße ich schon seit einiger Zeit immer wieder an technische Grenzen, die sich leider nicht überwinden lassen und liebäugle daher schon seit einiger Zeit mit einem Upgrade. Wenn man sich das aktuelle Angebot von DJI anschaut, ist das keine einfache Entscheidung. Die DJI Mavic 3 Cine gefällt mir zwar persönlich aktuell am besten, allerdings würde sie das Budget etwas übersteigen. Glücklicherweise hat DJI aber nun von kurzem erst die DJI Mavic 3 Classic vorgestellt und das scheint mir mit einer maximalen Flugzeit von 46 Minuten und einem deutlich verbesserten Sensor ein ziemlich guter Kompromiss zu sein.

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