7 Tipps und Tricks für bessere Fotos mit dem Smartphone
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9 Tipps und Tricks für bessere Fotos mit dem Smartphone

Smartphones sind schon lange mehr als nur schnurlose Telefone, mit denen man seine Termine organisieren und E-Mails schreiben kann. Sie sind auch für deutlich mehr, als nur gelegentliche Schnappschüsse zu gebrauchen. In den letzten Jahren hat es sich nun sogar durchgesetzt, dass ein Smartphone meistens mehr als nur ein Objektiv hat. Um deine Fotografie noch weiter zu verbessern, haben wir für dich 9 Tipps und Tricks für bessere Fotos mit dem Smartphone.

Bei den meisten aktuellen Smartphones sind es mittlerweile mindestens drei: Ein Weitwinkel, ein Teleobjektiv und eine Standardbrennweite. Je nach Auswahl und Lichtsituation wird eines dieser Objektive genutzt. Einige Smartphone nutzen auch direkt mehrere Objektive gleichzeitig, um noch bessere Ergebnisse durch zusätzliche Bildinformationen zu erzielen. Achte darauf, dass du auch am Smartphone im RAW Format fotografierst, wenn es dir möglich ist. JPEG Dateien aus dem Smartphone lassen sich genauso schlecht nachbearbeiten, wie die aus deiner Kamera auch.

Das Smartphone ist auch in der Lage, zu jeder Aufnahme die passenden GPS-Koordinaten mit in die Exif Daten zu schreiben. Du kannst dir dann, wie bei Lightroom, alle Aufnahmeorte auf einer Karte anzeigen lassen und über die Karte zurück an die jeweiligen Orte springen.

Die Technik in diesem Bereich entwickelt sich wahnsinnig schnell und wir dürfen wirklich gespannt sein, was hier im Bereich der Smartphone Fotografie in den nächsten Jahren noch alles passiert. Themen wie Computational Photography und AR (Augmented Reality) werden da wohl immer wichtiger werden. Du kannst dir bereits heute die vermeintlich besten Einstellungen und Korrekturen auf deine Bilder anwenden lassen und das funktioniert oft erstaunlich gut. Viele Aufnahmen, die mit dem Smartphone gemacht wurden, sind auf den ersten Blick nur noch schwer bis gar nicht von Aufnahmen mit professionellen Kameras zu unterscheiden.

Wenn du die Kamera deines Smartphones noch weiter ausreizen möchten, kannst du dir spezielles Zubehör, wie Aufstecklinsen kaufen. Damit lassen sich zum Beispiel Weitwinkel oder auch der Telebereich stark erweitern. Die Abbildungsqualität reicht hier zwar noch lange nicht an ein richtiges Objektiv heran, aber für ein Gerät in der Größe deiner Hosentasche sind die Fotos, die dabei herauskommen wirklich beachtlich. Wenn du dazu noch auf die manuellen Einstellungen zurückgreifst, anstatt das Smartphone alle Einstellungen vornehmen zu lassen, kommt schon fast ein richtiges Fotografie-Gefühl auf.

Sieh dein Smartphone also vielleicht in Zukunft als sinnvolle Erweiterung zu deiner Kamera. Es ist nützlicher Helfer und eine Kamera in einem. Mit der richtigen App können kannst du dir per AR den Verlauf der Sonne und das aktuelle Wetter anzeigen lassen und damit immer den richtigen Blickwinkel wählen. Wenn du deine Kamera nicht dabeihast, kann dein Smartphone auf jeden Fall ein sehr guter Stellvertreter sein.

Bevor du nun aufbrichst, um zu fotografieren, möchten wir dir noch ein paar Tipps und Tricks für bessere Fotos mit dem Smartphone mit an die Hand geben. Diese sollen dir dabei helfen, bessere Fotos mit deinem Smartphone zu machen und dir den Umgang damit erleichtern. Auch wenn einige der Tipps vielleicht banal zu sein scheinen, es sind Dinge, die trotzdem oft vergessen, oder falsch gemacht werden. Da Smartphones allerdings noch nicht in der Lage sind, selbstständig interessante Motive zu entdecken, liegt die wichtigste Aufgabe weiterhin in deiner Hand.

1. Die Kamera erweitern

Du möchtest etwas mehr aus deine Smartphone Kamera herausholen und dich nicht immer auf die eingebaute Automatik verlassen? Dann solltest du dich einmal mit einer anderen Kamera App auseinandersetzen. Bei den meisten Betriebssystemen sind die vorinstallierten Kamera Apps darauf ausgelegt, dass du einfach nur auf den Auslöser drücken musst, und die Software kümmert sich dann um den Rest. Das ist ungefähr so, als würdest du mit deiner Kamera im Automatik Modus fotografieren, nur dass dein Smartphone im Hintergrund noch einiges an Optimierungen durchführt.

Wenn du die Blende und die Verschlusszeit selbst bestimmen möchtest, benötigst du im Regelfall eine separate Kamera App. Wir haben für dich ein paar Beispiele herausgesucht, die du dir einmal genauer anschauen kannst:

2. Lerne dein Smartphone kennen

Bevor du richtig loslegst, solltest du dich im Vorfeld einmal mit deinem Smartphone und dessen Möglichkeiten auseinandersetzen. Schaue dir die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera an. Wenn du weißt, was dein Smartphone alles kann, weißt du auch unterwegs genau, was möglich ist und was nicht. Wenn dein Smartphone mehrere Objektive besitzt, solltest du wissen, wann du welche Linse einsetzen kannst.

Manche Smartphones wechseln automatisch zwischen den einzelnen Linsen hin und her, ohne dass man davon etwas mitbekommt. Wenn man beispielsweise das Teleobjektiv auswählt, aber das Umgebungslicht nicht dafür ausreicht, kann es sein, dass das Smartphone auf eine andere Linse wechselt und einen Digitalzoom anwendet. Dadurch verlierst du dann an Bildqualität. Mache dich also mit deinem Smartphone vertraut, damit du das volle Potential ausschöpfen kannst.

3. Beidhändig fotografieren

Auch wenn dein Smartphone bequem mit einer Hand festzuhalten wäre, solltest du trotzdem immer mit beiden Händen fotografieren. Betrachte dein Smartphone beim Fotografieren wie eine „richtige“ Kamera. Diese würdest du schließlich auch nicht mit nur einer Hand bedienen. Wenn du dein Smartphone mit beiden Händen so nah wie möglich am Körper hältst, gelingen dir Dank der integrierten Bildstabilisierung auch längere Belichtungszeiten mit Leichtigkeit.

Achte auch darauf, dass dein Smartphone nicht aus Versehen in eine Richtung kippt. Das passiert mit den kleinen Geräten deutlich schneller als mit einer großen Kamera. Wenn das Smartphone leicht nach oben oder unten gekippt ist, entstehen schnell stark stürzende Linien, die die Umgebung unnatürlich verzerrt darstellen. Wenn dein Smartphone eine Weitwinkellinse besitzt, wird dieser Effekt dadurch noch zusätzlich verstärkt.

4. Serienbildfunktion nutzen

Manchmal kann es ganz schön hektisch zugehen. In solchen Situationen bietet es sich an, die Serienbildfunktion zu nutzen. Smartphones sind oft in der Lage sehr viele Aufnahmen hintereinander zu machen, so dass du dann nachher in Ruhe daraus auswählen kannst. Je nach Smartphone und Einstellung reicht es dafür aus, den Auslöser gedrückt zu halten. Wenn du ein iPhone besitzt und es über die Live-Photo Funktion verfügt, macht es ohnehin jedes Mal mehrere Aufnahmen. Du kannst dort dann nachträglich immer das Beste Bild auswählen. Denke bitte nur daran, das wenn du Live-Photos aufnimmst, du keine Raw Dateien speicherst und dir damit in der Nachbearbeitung im Weg stehen könntest.

5. Halte deine Linsen sauber

Gerade beim Smartphone solltest du regelmäßig schauen, ob die Objektive sauber sind. Wenn du dein Smartphone aus der Hosentasche ziehst, fasst du dabei unweigerlich irgendwann auf das Objektiv und hinterlässt dort Fingerabdrücke und auch Staub und andere Partikel werden von den Linsen magisch angezogen. Schaue deshalb vorm Fotografieren, ob die Objektive wirklich noch sauber sind.

6. Nicht blitzen

Das integrierte Blitzlicht Ihres Smartphones sollte in der Regel nur als Taschenlampe benutzt werden. Du solltest den Blitz in deiner Kamera App einfach abschalten und vergessen. Der Blitz sorgt ausschließlich dafür, dass du entweder Aufmerksamkeit auf dich ziehst, oder sich irgendwo ungewollte Reflexionen ergeben. Er ist aber nicht ausreichend stark, um Räume oder Personen gleichmäßig auszuleuchten. Meistens bewirkt der integrierte Blitz nur, dass man irgendwelche Staubpartikel in der Luft sichtbar macht und man das Foto danach direkt löschen kann. Wenn du eine längere Belichtungszeit benötigst, weil es in deiner Umgebung zu dunkel ist, suche dir einen sicheren Halt für dein Smartphone, oder verwende ein kleines Stativ.

7. Nimm dir Zeit

Wenn man mit dem Smartphone fotografiert, neigt man schnell dazu, einfach nur überall Schnappschüsse zu machen. Nimm dir lieber Zeit für deine Fotos, auch wenn du mit dem Smartphone fotografierst. Achte auf die Bildkomposition, die Helligkeit und eben auf all das, was du mit deiner Kamera auch beachten würdest. Dazu kannst du dich allerlei Hilfsmittel bedienen. Die meisten Kamera Apps sind in der Lage Hilfslinien und eine digitale Wasserwaage einzublenden. Diese helfen dir bei der Bildkomposition und sorgen schon von vorneherein für einen geraden Horizont.

8. Bitte nicht zoomen

Verzichte auf die Möglichkeit des Zoomens beim Smartphone, auch wenn die Hersteller damit oft werben. Sobald dein Smartphone in den digitalen Zoom wechselt, verlierst du zunehmend an Bildqualität. Die meisten aktuellen Smartphones verfügen über verschiedene Objektive, mit denen du unter Umständen an das Motiv heranzoomen kannst. Diese kannst du natürlich nutzen. Weiterhin kannst du auch einfach versuchen, weiter an das Motiv heranzukommen, was aber natürlich nicht immer möglich ist.

Wenn du aber den Bildausschnitt weiter vergrößern möchtest, solltest du dies lieber im Nachhinein, also in der Bildbearbeitung tun. Dann kannst du in Ruhe schauen, wie sich die Vergrößerung auf die Bildqualität auswirkt und ob das Ergebnis dann immer noch zufriedenstellend ist. Halten dich sich an dieser Stelle an Robert Capas Maxime: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“

9. Filter erst nach dem Fotografieren

Mittlerweile bietet jede Kamera App eine Auswahl an Filtern an, die du bereits vor dem Fotografieren, also auf das Vorschaubild anwenden kannst. Du siehst damit bereits vor dem Auslösen, wie das aktuelle Motiv mit dem Filter aussehen würde. Davon möchten wir an dieser Stelle abraten, denn mit diesen Filtern verlierst du wertvolle Bildinformationen. Es kann gut sein, dass du den Filter in einem Moment sehr passend findest und später, wenn du die Bilder dann auf deinem Computer überträgst, gefallen sie dir nicht mehr, doch dann ist es bereits zu spät. Fotografiere daher stets ohne Filter und wende diese dann in der Nachbearbeitung an. Das hat den Vorteil, dass du diese Änderungen ohne Probleme auch noch einmal rückgängig machen kannst.

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