Der Kamerakauf
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Der Kamerakauf

Wenn man es ganz genau nimmt, benötigst du gar keine Kamera. Das Prinzip der Camera Obscura kannte schon Aristoteles und malte damit seine Bilder. Wenn wir aber ehrlich sind, ist diese Art der Abbildung uns dann doch zu etwas zu anstrengend. Wir wollen uns nun einmal gemeinsam anschauen, welche Kameras es gibt, wie die Entwicklung bis zum jetzigen Stand gekommen ist, und welches Format für dich infrage kommen kann. Welche Funktionen braucht man bei einer Kamera wirklich und was sind ausschließlich Marketingversprechen der Hersteller, um dich zum Kauf einer neuen Kamera zu bewegen?

Die Geschichte der Fotografie

Um uns gemeinsam die Ursprünge der Fotografie anzuschauen, müssen wir bis ins 4. Jahrhundert vor Christus zurückreisen. Das machen wir aber jetzt mal in großen Schritten, damit das nicht all zu lange dauert. Zu dieser Zeit dokumentierte Aristoteles zum ersten Mal die Camera Obscura. Mit Hilfe dieser ersten Kamera wurde ein Bild in das Innere einer Lochkamera projiziert.

Das Umgebungslicht fällt dabei durch eine winzige Öffnung in einen abgedunkelten Raum und wird dort auf die gegenüberliegende Seite geworfen. Das dargestellte Bild steht dabei auf dem Kopf. Die Camera Obscura wurde daraufhin von verschiedenen Künstlern verwendet, um naturgetreue Zeichnungen anzufertigen.

Das in der Kamera entstandene Bild wurde von Ihnen dann einfach nachgezeichnet. Im 16. Jahrhundert wurde die Camera Obscura mit Hilfe von verschiedenen Linsen verbessert und man erhielt endlich schärfere Abbildungen. Schon im nächsten Jahrhundert wurde sie dann zu einem transportablen Kasten weiterentwickelt.

Als Erfinder der Fotografie gelten jedoch Joseph Nicéphore Niépce und Louis Jacques Mandé Daguerre. Niépce gelang im Jahr 1826 das erste dauerhafte Bild. Er belichtete über acht Stunden eine mit einem lichtempfindlichen Asphalt beschichtete Zinnplatte. Als Motiv wählte er dafür den Blick aus seinem Arbeitszimmer. Dazu kam dann der Maler Daguerre und entwickelte zusammen mit Niépce ein Verfahren, mit dem sich Kupferplatten mit Quecksilberdämpfen belichten ließen. Mit Hilfe dieses Verfahrens wurden ab 1839 wesentlich kürzere Belichtungszeiten möglich. Schließlich ist eine minimale Belichtungszeit von acht Stunden alles andere als praktisch.

Einige Jahre später entwickelte William Talbot das Negativ-Positiv-Verfahren, mit dem Fotografen nun ihre Bilder durch Abzüge vervielfältigen konnten. Dieses Verfahren nannte er Kalotypie (griech. Für „schöner Druck“). Er benötigte nur noch Belichtungszeiten von 30 Sekunden, was schon mal ein riesiger Fortschritt war.

Der Kamerakauf

Eines vorweg: Es ist im Prinzip völlig egal, für welches Kameraformat du dich entscheidest. Entscheidend ist das Fotografieren an sich. Die beste Technik nützt nichts, wenn du sie nicht dabei hast. Versuche dir anzugewöhnen, deine Kamera dabei zu haben und fotografieren damit! Auch wenn da anfangs keine tollen Ergebnisse bei herauskommen: Das macht nichts. Bleib am Ball, experimentiere, entdecke völlig neue und ungewöhnliche Perspektiven.

Tipps zum Kamerakauf

Kaufe zu Beginn grundsätzlich lieber einen Kamerabody, der günstiger ist und investiere dafür vielleicht etwas mehr in ein oder auch zwei Objektive. Für die meisten wird es sowieso eine Frage des Preises sein. Halte dazu doch einfach mal Ausschau bei Rabattaktionen, wie dem Black Friday o.Ä. Dabei gibt es meistens sehr gute Angebote für Einsteigerinnen und Einsteiger.

Die Objektive müssen auch nicht gleich die teuersten sein. Ein Objektiv, was man grundsätzlich allen empfehlen kann, die beginnen sich mit der Fotografie zu beschäftigen ist eine 50mm Festbrennweite wie das Nikon AF-S NIKKOR 50mm oder das Canon RF 50mm f/1.8 STM. Diese Brennweite gibt es selbstverständlich auch noch für alle anderen Hersteller und Systeme.

Mit so einem Objektiv hast du eine sehr hohe Lernkurve und außerdem kann man damit schön mit der Schärfentiefe herumspielen. Selbstverständlich ist man mit einer Festbrennweite etwas eingeschränkter als mit einem Tele-Zoom Objektiv, da man eben keine Zoom-Funktion zur Verfügung hat, aber so macht man sich automatisch auch wesentlich mehr Gedanken um Bildauschnitt und Komposition.


Erstellt von idealo

Die Grafik zeigt ganz gut, wann die Nachfrage nach Kameras in den vergangenen Monaten gestiegen ist und es dürfte wenig überraschend sein, dass sie um die Weihnachtszeit herum stark ansteigt. Das hat dann meistens auch Auswirkungen auf den Preis. Daher ist es ratsam sich dann um eine neue Kamera zu bemühen, wenn es eben nicht gerade auch viele andere Menschen tun. Erfahrungsgemäß ist der Herbst eine gute Gelegenheit, einmal seine Fühler auszustrecken. Außerdem ist es die perfekte Gelegenheit, um bei tollem warmen Herbstlicht ein paar schöne Motive einzufangen.

Mit dem Kauf eines teureren Objektivs würde ich solange warten, bis du dir sicher bist, welche Motive du am häufigsten fotografierst. Soll heißen: Wenn du überwiegend in der Stadt Gebäude fotografieren wollt oder Landschaftspanoramen einfangen möchtest, wäre es lohnenswert in ein vernünftiges Weitwinkelobjektiv zu investieren. Fotografierst du aber regelmäßig aus größerer Entfernung Tiere, ist wohl eher ein Teleobjektiv interessant. Man merkt nach einiger Zeit von selbst, was einem fehlt. Auch hier hilft vor allem eines: Einfach viel fotografieren.

Erstellt von idealo

Der Preisvergleich passt zu dem, was wir in der Auswertung zur Nachfrage bereits gesehen haben und dazu sieht man auch, dass der Preis für Objektive das ganze Jahr über nahezu konstant ist.

Ein bestimmtes Produkt zum Einstieg zu empfehlen ist schwierig, da schon allein die Wahl der Marke irgendwie nach subjektivem Empfinden stattfindet. Ich würde zum Beispiel niemals auf Nikon wechseln, weil ich mit Canon groß geworden bin. Das bedeutet aber keinesfalls, dass ich Nikon nicht gut finde, oder nicht weiterempfehlen würde. Letztendlich unterscheiden sich die einzelnen Hersteller hauptsächlich nur in der Optik und der Handhabung voneinander.

Vielleicht ist es sinnvoll, sich irgendwo ein günstiges Kamera Kit, also einen Kamera Body zusammen mit einem Objektiv aus dem Angebot zu kaufen und dazu dann noch eine Festbrennweite. Dann hat man die nötige Ausrüstung um sich ordentlich auszuprobieren zu können. Man lernt schnell neue Dinge und wird dann irgendwann an Grenzen stoßen und sich denken – Ich brauche jetzt unbedingt ein Weitwinkelobjektiv. Das ist dann wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

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