Tipps zur Landschaftsfotografie
Fotografieren lernen Fotografie Natur

Tipps zur Landschaftsfotografie

Die Landschaftsfotografie ist im Grunde die moderne Fortsetzung der Landschaftsmalerei, denn bereits lange bevor es Kameras gab, begeisterten sich Künstler für weite Landschaften und setzen sich mit ihrer Staffelei in die Natur, um diese zu malen. Die Faszination setzt sich bis heute fort. Dabei ist es nun aber im Vergleich zu früher etwas schwieriger geworden, überhaupt noch komplett unberührte Landschaften zu entdecken.

Je nach Wohnort muss man dafür weitere Anreisen in Kauf nehmen. Für die Landschaftsfotografie empfiehlt sich ein Weitwinkelobjektiv, um die natürliche Weite überhaupt einfangen zu können. Als Alternative kannst du aber auch mehrere Aufnahmen zu einem Panorama zusammensetzen lassen. Es ist auch immer ratsam einen ND-Filter, oder einen Grauverlaufsfilter mit im Gepäck zu haben. Es kann sonst schnell passieren, dass der Himmel stark überbelichtet wird.

Du benötigst auf jeden Fall kein sonderlich lichtstarkes Objektiv und auch keinen Blitz. Dieser wäre ohnehin nicht in der Lage, deine gesamte Umgebung ordentlich auszuleuchten. Wenn du mehr Licht benötigst, solltest du lieber auf eine längere Verschlusszeit zurückgreifen, was uns dann auch direkt zum nächsten Punkt bringt: Nimm unbedingt ein Stativ mit.

Selbst wenn du ausreichend viel Umgebungslicht zur Verfügung hast, ist es ratsam ein Stativ zu benutzen. Wenn du ein Gewässer mit in deine Komposition aufnehmen möchtest, kannst du hier zusammen mit einem ND-Filter schöne Effekte durch längere Belichtungszeiten erreichen. Das Wasser bekommt dadurch dann eine glatte, manchmal schon fast mystisch wirkende Oberfläche.

Weitwinkelaufnahmen

Das Weitwinkelobjektiv wird wahrscheinlich immer die erste Wahl sein, wenn es um Landschaftsaufnahmen geht. Zwar ähnelt das menschliche Sichtfeld dem, was eine 50mm Brennweite einfangen kann, wenn wir aber eine (deutlich) kürzere Brennweite wählen, können wir mehr Bildinhalte transportieren und damit die Weite unterstreichen. Dabei solltest du unbedingt darauf achten, dass du nicht zu viele Objekte im Vordergrund mit ins Bild nimmst, was natürlich bei starken Weitwinkeln oft schwierig ist. In Landschaftsaufnahmen geht es eher um das, was in der Ferne liegt und daher sollte zu viel unnötiger Vordergrund vermieden werden.

Hier kann ein Weitwinkelzoom, wie zum Beispiel ein 18-35mm oder ein 14-24mm von Vorteil sein. Wenn du mit einem solchen Zoom-Objektiv bemerkst, dass du zu viel Vordergrund in deinen Bildern hast, kannst du einfach etwas in das Bild hineinzoomen und den Vordergrund damit verschwinden lassen..

Aber Vorsicht: Mit einer sehr kurzen Brennweite kann es schnell mal passieren, dass man sogar seine eigenen, oder die eben Beine des Stativs mit aufs Bild bekommt.

Teleaufnahmen

Auch wenn sich für die Landschaftsfotografie am besten ein Weitwinkelobjektiv eignet, kommt man doch manchmal nicht um den Tele-Bereich herum. Wenn du ein interessantes Motiv näher heranholen möchtest, geht es manchmal nicht ohne eine längere Brennweite. Achte dabei nur darauf, dass du das Objekt nicht zu nah heranholst, denn sonst tritt die Landschaft in den Hintergrund und das sollten wir bei diesem Thema natürlich dringend vermeiden.

Räume deiner Umgebung immer ausreichend viel Platz ein, um die Weite der Landschaft zu betonen. Auch dann, wenn du ein interessantes Motiv, wie zum Beispiel ein Bauwerk mit einbeziehen möchtest. Wenn dir der Bildausschnitt durch die längere Brennweite allerdings zu klein ausfällt, kannst du auch auf mehrere Aufnahmen zurückgreifen und diese dann im Nachhinein zu einem Panorama zusammensetzen lassen.

Panoramaaufnahmen

Fast nichts schreit mehr nach einem Panorama als weite Landschaften. Vielleicht hast du bereits mit deinem Smartphone und der Panorama Funktion experimentiert und viel komplizierter ist das mit deiner Kamera auch nicht. Dafür sind nur ein paar zusätzliche Schritte notwendig, die wir dir nun aber auch noch kurz vorstellen werden. Grundsätzlich lassen Panorama Aufnahmen mit jeder Art von Objektiv aufnehmen.

In Kombination mit einem Weitwinkelobjektiv erreichst du hier aber die spektakulärsten Effekte. Wenn du gerade noch auf der Suche nach einem passenden Weitwinkelobjektiv bist, gibt es hier eine schöne Übersicht zu verschiedenen Weitwinkelobjektiven. Es ist ratsam, wenn du deine Kamera auf ein Stativ stellst, bevor du loslegst. Mache nun einzelne Aufnahmen und bewege deine Kamera nach jeder Aufnahme ein Stück weiter, so dass sich die einzelnen Aufnahmen zu ungefähr einem Drittel überschneiden. Du kannst sogar mehrreihige Aufnahmen erstellen, indem du, nachdem du einmal von links nach rechts geschwenkt hast, die Kamera neigst und danach die Strecke noch einmal fotografierst.

Weitwinkelaufnahmen bearbeiten

Zurück am Computer musst du die Aufnahmen dann nur noch zu einem Panorama zusammenfügen lassen und dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Lightroom, Photoshop und andere Bildbearbeitungsprogramme bringen eigene Funktionen mit, die dir das Zusammenfügen so einfach wie möglich machen sollen. Du gibst dabei meistens nur die Bilder an, die zusammengesetzt werden sollen und der Rest wird dann von der Software erledigt.

Je nachdem, welche Einstellungen du zum Zusammenfügen (Stitchen) wählst und wie viel Rechenleistung dein Computer besitzt, können hier schnell einige Minuten Wartezeit entstehen. Es gibt dazu auch noch dedizierte Panorama Software, in der du dann noch viel mehr Einstellungsmöglichkeiten hast, um dein Panorama bis ins letzte Detail zu optimieren.

Neben diesen sehr bequemen Möglichkeiten ein Panorama zusammenfügen zu lassen gibt es aber auch noch weitere, etwas komplexere Methoden, um Panoramaaufnahmen zu machen. Du kannst zum Beispiel motorisierte Panoramaköpfe für dein Stativ kaufen, die sich dann über eine bestimmte Distanz bewegen und damit sehr exakte Panoramen erzeugen können. Diese Köpfe können die Kamera schwenken und sogar neigen. Damit werden dann auch mehrreihige Panoramen sehr genau.

Panoramen ohne ein Stativ aufzunehmen, kann schon eine echte Herausforderung sein. Dabei hilft es, wenn man sich bestimmte Bildinhalte als Anhaltspunkte nimmt und sich anhand dieser versucht einzuprägen, wie man den nächsten Bildausschnitt wählen muss. Gerade, wenn es dann in Richtung Himmel, oder Gewässer geht und sich die Bildinhalte damit dann kaum noch voneinander unterscheiden, kann das wirklich schwierig werden, aber auch hier macht Übung wieder den Meister.

Die große Fotoschule: Das Handbuch zur digitalen Fotografie in der Neuauflage...
Umfassend, aktuell und inspirierend – das Standardwerk zur digitalen Fotografie.

Unterstütze diesen Blog

Unser Server, die Domain und die ganze Technik kosten Geld. Du kannst uns helfen, diesen Blog werbefrei zu halten. Wie? Werde UnterstützerIn bei Patreon und erhalte dafür tolle Geschenke, oder trink doch einen Kaffee bei Ko-Fi mit uns - Wir danken dir!

Keine Kommentare

    Antworten

    Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.