Tipps zur Reisefotografie
Fotografieren lernen Fotografie People & Street

Tipps zur Reisefotografie

Dank der technischen Fortschritte ist die Reisefotografie in den letzten Jahren erheblich komfortabler geworden. Ich weiß noch ganz genau, wie mein Vater früher immer seine Filme wechseln musste und wie sehr es ihn genervt hat, wenn er dann gerade mal keinen Film zum Wechseln dabeihatte, der alte aber bereits voll war. Dank großer Speicherkarten steht man heute zum Glück eher selten vor diesem Problem, außer man hat sie mal wieder zuhause vergessen.

Von früher

Vor ein paar Jahren habe ich ungefähr 10.000 Dias digitalisieren lassen. Aus diesem wahnsinnig großen Archiv habe ich eine große Bildserie mit entsprechenden Geschichten aufbereitet. Unter pxgr.de/von-frueher findest du eine Übersicht über alle Beiträge, die dich mit auf eine 20-jährige analoge Zeitreise nehmen.

Mittlerweile ist wohl eher ein Problem, dass sich schöne Orte wahnsinnig schnell auf Instagram und anderen Social Media Plattformen verbreiten und dadurch zum Teil vollkommen überlaufen sind. Es mag Geschmackssache sein, aber allein durch den großen Andrang nehme ich solche Orte eher als unangenehm wahr. Wenn du einen großartigen Spot in deiner Umgebung ausgemacht hast, probiere doch einfach mal aus, zu welchen Uhrzeiten du dort in Ruhe fotografieren kannst. Auch wenn du im Urlaub bist, kannst du dir für das perfekte Foto ruhig mal einen Wecker stellen.

Mit etwas Glück kann man morgens zum Sonnenaufgang und abends zum Sonnenuntergang wunderschöne Lichtstimmungen einfangen. Auch hier kann dir dein Smartphone ein nützlicher Helfer sein, mit dem du dich auf den Verlauf der Sonne und die Zeiten der Blauen und der Goldenen Stunde perfekt vorbereiten kannst. Damit verringerst du die Wahrscheinlichkeit, dass du dir den Wecker umsonst gestellt hast.

Respektvoller Umgang

Wenn du dich in anderen Kulturkreisen bewegst, solltest du dich vorab einmal über die örtlichen Gepflogenheiten informieren. Nur weil du nicht vor deiner Haustür fotografierst, sondern in einer für dich ungewohnten Umgebung, heißt das noch lange nicht, dass man sich dort dann völlig danebenbenehmen kann. Achte auf einen respektvollen Umgang mit deinen Mitmenschen und frage im Zweifelsfall lieber einmal nach, ob du dort fotografieren darfst. Erfahrungsgemäß kommt man damit immer am weitesten. Durch ein freundliches Nachfragen, ob nun mit Worten oder Gesten, gelingt es dir außerdem auch wesentlich einfacher, ein Lächeln einzufangen. Du wirst dann also zusätzlich vielleicht noch mit einem tollen Foto belohnt.

Das Gepäck

Zuerst einmal solltest du dir Gedanken um die richtige Kamera für deine Reise machen, denn ohne die geht es nicht. Wenn du eine zu große Kamera mitnimmst, läufst du eventuell Gefahr, dass die Kamera auf Ausflügen immer mal wieder in deiner Unterkunft liegenbleibt, weil du dann keine Lust hast, sie mitzuschleppen. Es sollte also bequem sein und nicht weiter stören.

Es empfiehlt sich hier vielleicht auf eine Systemkamera zurückzugreifen. Die sind kompakt und haben nur wenig Eigengewicht. Bei der Wahl des perfekten Reiseobjektivs wird es ein bisschen schwieriger. Eine Festbrennweite ist zwar immer ein tolles Objektiv, aber auf Reisen verliert man dadurch auch an Flexibilität. Nimm also für Reisen ohne ein eigenes Fahrzeug vielleicht lieber ein oder zwei Zoomobjektive mit, mit denen du dann wunderbar alle Brennweiten abdecken kannst. Wenn du zum Beispiel ein 24-70mm Zoomobjektiv und ein 70-200mm Telezoom dabeihast, bist du bereits für so ziemlich jede Situation ganz gut ausgerüstet.

Da diese Zoomobjektive erst im sehr hochpreisigen Segment lichtstärker werden, empfiehlt sich zusätzlich noch eine lichtstarke Festbrennweite. Selbst wenn du dann nicht alles mit auf dein Bild bekommst, kannst du wenigstens noch ohne Stativ fotografieren. Natürlich kannst du in solchen Situationen auch auf dein Smartphone zurückgreifen, denn aktuelle Smartphones können mittlerweile auch bei schwierigen Lichtsituationen gute Ergebnisse liefern. Während du deine Reise planst, kannst du in Gedanken schon einmal durchgehen, was du für die Motive vor Ort für Objektive benötigen wirst. Selbst wenn es dann beim ersten Mal nicht alles so funktionieren sollte, wie du dir das vorgestellt hast, wird es dafür beim nächsten Mal umso besser. Das gehört zum Lernprozess einfach dazu.

Wenn deine Kamera mit dem Zubehör möglichst kompakt ausfällt, sollte sie nicht weiter auffallen, wenn du sie nicht gerade in der Hand, sondern irgendwo in deinem Gepäck verstaut hast. Das bringt uns direkt zum nächsten Punkt: Das Gepäck. Nimm auch hier nur das nötigste mit. Überlege dir am besten schon vor deiner Reise, was du unbedingt benötigst, um vor Ort zu fotografieren. Es muss vielleicht noch nicht mal unbedingt ein Reisestativ sein, vielleicht reicht ja auch ein Bohnensack zur Stabilisierung aus. Wenn du keinen Laptop mit auf Reisen nehmen möchtest, solltest du ausreichend viele Speicherkarten einpacken. SD-Karten wiegen nichts und brauchen kaum Platz. Lagere die Karten in einem dafür vorgesehenen Etui, damit die Kontakte nicht verdrecken oder unterwegs beschädigt werden.

Es gibt als Alternative auch externe Festplatten, mit integrierten SD-Karten Lesern. Dort kannst du die Speicherkarte einstecken und die Daten werden automatisch auf die Festplatte kopiert. So etwas kann, vor allem auf längeren Reisen, sehr praktisch sein. Damit kannst du auch sicherstellen, dass deine Bilder erstmal gesichert sind, solange du gleichzeitig noch eine Kopie der Bilder auf den Speicherkarten hast. Hier können wir dir Geräte wie LaCie Rugged BOSS oder Western Digital My Passport Wireless ans Herz legen. Die Festplatten arbeiten zuverlässig und bieten ausreichend viel Speicherkapazität. Ganz günstig sind sie allerdings nicht.

Du solltest deine Kamera- und Zubehörwahl so treffen, dass dir das Fotografien unterwegs weiterhin Spaß macht und keinesfalls zur Belastung wird. Das sorgt auch gleichzeitig dafür, dass dein Handgepäck nicht so groß ausfallen muss, was besonders dann praktisch ist, wenn du eine Flugreise planst. Das Handgepäck lassen sich die Airlines sonst gerne gut bezahlen.

Überlege, wie du deine Kamera und das weitere Zubehör transportieren möchtest. Es kann ratsam sein, sich nicht offensichtlich als Tourist durch die Orte zu bewegen. Gerade in touristischen Hochburgen wird man mit einer Kamera schnell zum gefundenen Fressen für Taschendiebe. Wenn du deine Kamera mit einem Kameragurt offen an Ihrem Körper trägst, kann es sein, dass versucht wird, dir diese einfach schnell abzuschneiden. Dafür gibt es Kameragurte mit einem eingenähten Drahtseil. Das Seil ist nicht sichtbar und stört auch nicht weiter beim Tragen, kann aber genau solche Situationen vermeiden.

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