Meine Erfahrungen mit o2 – Telefónica Deutschland

Normalerweise gibt es hier Bilder und Berichte über Kameras und Fotodrucke. Heute möchte ich diesen Blog dazu benutzen, meine Erfahrungen mit o2 – Telefónica Deutschland zu teilen. Ich habe schon darüber nachgedacht, mich an den Verbraucherschutz, oder an die Bundesnetzagentur zu wenden. Den Anfang mache ich nun hier.

Meine Erfahrungen mit o2 – Telefónica Deutschland

Vor etwa zwei Jahren zog ich in eine neue Wohnung ein und brauchte umgehend einen Internetanschluss. Mein Vormieter bot mir an, seinen alten Vertrag zu übernehmen. Dieser sollte noch ein paar Monate laufen und sei dann gekündigt. Gesagt, getan. Ich war zwar mit den Konditionen von Anfang an nicht so richtig zufrieden, hatte aber keine andere Wahl, da ich das Internet zum arbeiten brauchte. Ich unterschrieb ein Formular zur Übernahme des Vertrags. Das Kleingedruckte las ich nicht – Niemand liest gefühlte 200 unverständliche Klauseln. Schon das war ein Fehler. Was ich nicht wusste war, dass sich der Vertrag mit der Übernahme automatisch um ein Jahr verlängerte. Ich versuchte etwas dagegen zu tun, mich zu wehren. Es gab angeblich keine Möglichkeit diesen Vertrag rückgängig zu machen, oder von der Verlängerung abzusehen.

Zusammen mit der Verlängerung kam dann auch noch die Fair-Use Technik zu mir nach Hause. Diese besagt ungefähr folgendes: Es gibt nicht genug Internet für jeden und deshalb müssen wir es rationieren. Jeder, der mehr als 300 GB im Monat “verbraucht”, wird gedrosselt. Im Grunde genau das, was so ziemlich jedem einmal im Monat mit dem Smartphone widerfährt. Ich brauche das Internet um damit zu arbeiten. Ich habe somit einen relativ hohen “Datenverbrauch”, auch ohne Netflix, Spotify und Co.

Da ich aus dem Vertrag nicht mehr herauskam und mit der Drosselung nicht arbeiten konnte, suchte ich nach einem neuen Anbieter, gleichzeitig schickte ich am 26.01.2015 eine ordentliche Kündigung für den o2 Vertrag raus und bekam kurze Zeit später eine Kündigungsbestätigung. Der Vertrag sollte nun zum 16.10.2016 auslaufen. Ich entschied mich dann nach einigen Recherchen für die Telekom. Dort wurde mir für einen geringeren Betrag wesentlich mehr Leistung angeboten. Ich stellte eine Anfrage und bekam erst nach knapp zwei Monaten eine Rückmeldung.

In der Zwischenzeit hatte ich mir natürlich schon einen anderen Anbieter gesucht, der dann auch innerhalb von zwei Wochen einen, für mich ausreichenden, Anschluss schaltete. Als ich die positive Rückmeldung von der Telekom erhielt, war das Thema für mich also eigentlich schon erledigt. Ich habe also auch der Telekom mitgeteilt, dass ich nun kein Interesse mehr an Ihrem Angebot hätte. Das war ein Fehler, mir aber zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Es war also irgendwann in Februar, oder März 2016. Ich hatte mit 1&1 einen Provider gefunden, der auf meine Wünsche einging und ich war zufrieden. Wenn auch nun mit zwei DSL Verträgen. Ich war bereit für knapp 7 Monate die doppelten Kosten zu tragen, schließlich musste ich vernünftig arbeiten können und auch Netflix funktioniert mit der Fair-Use Technik schon nach ein paar Tagen eher weniger gut.

Vorfreude


Ich habe mich jeden Monat etwas mehr darauf gefreut, bald endlich nicht mehr zu den Kunden von o2 zu gehören. Dort habe ich direkt nach dem Vertragsabschluss das Gefühl gehabt, überhaupt nicht beachtet zu werden. Mittlerweile wird man bei vielen Unternehmen nur noch wahrgenommen, wenn man ein potenzieller Kunde ist. Sobald man dann unterschrieben hat, ist man unwichtig. Nennt mich naiv, aber ich glaube, dass das auch anders gehen kann. Im Oktober 2016 machte ich ein paar, wenn auch wenig hohe, Luftsprünge, denn die letzte Monatsrechnung von o2 flatterte in mein E-Mail Postfach. Zumindest dachte ich, dass es die letzte sei. Ich war frei. Keine endlosen Warteschleifen mehr, wenn man plötzlich kein Internet mehr hatte. Keine unfreundlichen, inkompetenten Servicemitarbeiter mehr, keine doppelten Kosten.

Im November kam dann erneut eine Rechnung über 34,99 Euro. Ich fragte einfach mal bei Twitter nach, was das beuteten solle.

Ich ging also nun davon aus, dass es ein normaler Vorfall sei, auch wenn ich es seltsam finde, dass man einfach weiter abbucht, obwohl man keine gültige Einzugsermächtigung mehr hat. Diese habe ich o2 nämlich im Rahmen der ordentlichen Kündigung ab dem 16.10.2016 entzogen. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt generell nur negative Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht hatte, wunderte es mich nicht. Ich hielt die Füße still und wartete einen Monat ab.

Schließlich sollte mir das Geld dann automatisch zurückerstattet werden.

Im Dezember erhielt ich dann anstatt einer Erstattung die nächste Rechnung. Eine Rechnung für eine Leistung, die ich seit über einem halben Jahr nicht mehr in Anspruch genommen hatte. Wie auch in allen anderen vorherigen Rechnungen, stand auch in dieser, dass der Betrag von 34,99 Euro automatisch am 20.12. von meinem Konto abgebucht werden würde.

Das war genug

Ich wartete auf den Einzug und ließ das Geld umgehend von meiner Bank zurückbuchen. Ich rief daraufhin beim Kundenservice an und mir wurde mitgeteilt, dass die Kündigung meines Vertrags rückgängig gemacht worden sei und sich dieser dadurch automatisch um ein Jahr verlängert habe. Warum das so sei, konnte mir die Mitarbeiterin nicht sagen. Sie teilte mir nur mit, dass ich mich per Post beschweren solle, da sie mir nicht weiterhelfen könne. Ich öffnete Pages und fing an, einen Beschwerdebrief zu schreiben. Ich war wütend und enttäuscht. Schon wieder hatte man mich hinters Licht geführt. Genau so liest sich meine erste Beschwerde. Ich habe sie als Einschreiben in dreifacher Ausführung an den Kundenservice, den Vorstandsvorsitzenden Markus Haas und Christoph Braun, den stellvertretenden Vorsitzender des Aufsichtsrats geschickt. Die Sendungsverfolgung hatte ich die Tage darauf genau im Blick. Ich wollte sichergehen, dass die Briefe auch ihre Empfänger erreichen.

Es kamen die Feiertage und ich rechnete frühestens im Januar mit einer Antwort auf meinen Brief. Am 13.01.2017 öffnete ich meinen Briefkasten, dort lag ein Umschlag mit dem Logo von o2. Ich riss gespannt den Umschlag auf und hielt eine Mahnung in der Hand. Kein beiliegendes Schreiben. Nichts. Ich war enttäuscht. Meine Beschwerde hatte sich also noch niemand angeschaut.

Ich setzte mich also wieder an den Computer und schrieb eine Antwort auf die eingegangene Mahnung.

Sehr geehrter Damen & Herren,

Bezugnehmend auf Ihre Mahnung vom 13.01.2017 möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich diese nicht bezahlen werde, da Sie bei mir noch einen offenen Betrag haben. Wie sich dieser zusammensetzt habe ich Ihnen bereits in meinem Schreiben vom 29.12.1016 dargelegt. Dieses Schreiben ist Ihnen in dreifacher Ausfertigung per Post zugestellt worden. Darauf habe ich bis heute keine Antwort erhalten.

Ich bin froh, behaupten zum können, kein Kunde von o2 mehr zu sein. Sie stellen weiterhin Leistungen in Rechnung, welche ich nicht mehr beziehen kann, da ich seit über einem halben Jahr bei einem anderen Anbieter bin. Dies können Sie, dank Ihrer Fair-Use-Technik mit Sicherheit ganz einfach nachvollziehen. […]

Ich brachte die Briefe zur Post und wartete weiter ab. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine der Rechnungen bezahlt. Am 19.01.2017 bekam ich dann eine weitere Monatsabrechnung für den Januar. Auch auf diese Rechnung habe ich umgehend reagiert.

[…] Hiermit widerspreche ich der Rechnung vom 19.01.2017. Die Gründe dafür entnehmen Sie dem letzten aufgezeichneten Gespräch mit einer Ihrer Mitarbeiterinnen und den letzten beiden Schreiben, die bis heute noch immer unbeantwortet sind. Ich werde nun auch Ihnen die Einschreiben in Rechnung stellen und mir Rat von einem Rechtsbeistand einholen.
Ich habe nun, dieses Schreiben in doppelter Ausführung mit eingerechnet, sieben Einschreiben an Sie schicken müssen und bis heute weder eine Antwort, noch eine Entschuldigung von Ihrer Seite erhalten. Sie erhalten Anbei noch mal eine Kopie meines letzten Schreibens und die Sendungsverfolgungsnummern der Einschreiben.

Ihre Definition von Kundenservice ist für mich unverständlich. Ich weise weiterhin daraufhin, dass ich seit über einem halben Jahr keine Leistungen mehr von Ihnen beziehe und den Vertrag fristgerecht gekündigt habe. […]

Keine Auskunft unter dieser Nummer

Es verging eine weitere Woche und ich erhielt auch in diesen Tagen keine Antwort seitens o2. Ich kochte mir einen starken Kaffee, setze mich in die Küche, wählte die Nummer der Kundenhotline und war erstaunt, als man mir sagte, dass der nächste freie Mitarbeiter wohl nur eine Minute auf sich warten ließe. Ich landete in der Rechnungsstelle, schilderte erneut mein Anliegen und wurde an eine andere Abteilung weitergeleitet.

Ein Mann ging ans Telefon und auch ihm erklärte ich, was passiert ist und bat ihn darum, mit mir zusammen einen Lösungsweg zu erarbeiten. Anstatt auf meine Frage einzugehen, fing er an, mich zu belehren. Er sagte, dass das ein ganz normales Vorgehen sei und das auch so in den AGB stehen würde. Da die Telekom ihren Antrag auf Rufnummerübernahme zurückgezogen habe, wurde bei o2 die Kündigung zurückgezogen und der Vertrag dementsprechend um ein Jahr verlängert. Ich sagte ihm, dass ich damit nicht einverstanden sei und mir das niemand mitgeteilt hätte und bat ihn erneut darum, mir einen Lösungsweg aufzuzeigen. Er fing wieder von vorne an. Wir drehten uns im Kreis und ich wurde zunehmend angespannter.

Ich bat ihn erneut und etwas bestimmter darum, mir zu sagen, wie man dieses Problem lösen könne. Er sagte mir, dass ich doch bitte erst einmal lesen lernen solle, bevor ich einen Vertrag unterschreibe. Ich wollte seinen Namen wissen, um mich über ihn zu beschweren. Er verweigerte mir diese Auskunft, lies mich nicht mehr zu Wort kommen und beendete mit den Worten “Ich habe keine Lust mehr auf dieses Gespräch und lege jetzt auf”. Nun war ich wütend.

Ich rief erneut an und landete wieder in der Rechnungsstelle – Also wieder von vorne. Ich ließ mich durchstellen und durfte dieses Mal mit einer Frau telefonieren. Zu Beginn fragte ich sie, ob sie mir bitte sagen könne, mit wem ich eben gesprochen habe, damit ich mich über den Mitarbeiter beschweren könnte. Diese Auskunft wurde mir aus Datenschutzgründen verweigert. Ich erklärte also auch dieser Mitarbeiterin das Problem und war gespannt, was sie mir antworten würde.

Sie erklärte mir, dass ein aktiver Vertrag vorliegen würde, den ich gerne mit einer Frist von drei Monaten zum 16.10.2017 kündigen könne. Auch sie hatte also nichts von dem verstanden, was ich ihr vorher erklärt hatte. Ich fing also wieder von vorne an und bat sie darum, dieses Problem doch nun endlich aus der Welt zu schaffen. Ich durfte mir daraufhin wieder anhören, dass ich einen aktiven Vertrag hätte. Hätte sie sich nicht so menschlich angehört, hätte ich gedacht, ich würde mit einem mies programmierten Computer sprechen. Daraufhin kam es zu folgendem Dialog:

“Können Sie mich nun bitte mit jemandem verbinden, der mir weiterhelfen kann?”
“Ich bin schon der richtige Ansprechpartner für Sie, aber ich kann Ihnen nicht weiterhelfen.”

Ich verdrehte meine Augen bis zum Anschlag. Sie erklärte mir, dass man überhaupt nichts machen könnte und wenn ich nicht sofort meine Rechnungen begleichen würde, würde ich es bald mit einem Inkassobüro zu tun bekommen und einen Eintrag in der Schufa gäbe es selbstverständlich auch. Für mich klang das wie eine Drohung. Es gäbe nur noch die Möglichkeit, eine weitere Beschwerde an die Hamburger Anschrift zu schicken und zu hoffen, dass mein Schreiben dort Beachtung finden würde. Ich bat Sie mir dazu auch noch die Anschrift des Vorstands zu geben, was sie aber nicht wollte.

Ich wies sie darauf hin, dass diese öffentlich zugänglich gemacht werde müsse und bekam als Antwort, dass ich mir die Adresse dann ja auch selbst aus dem Internet suchen könne. Dafür sei sie nicht zuständig. Ebenfalls sei das alles sowieso nicht ihr Problem. Sie würde mir Leistungen zur Verfügung stellen und wenn ich nicht in der Lage sei, diese zu nutzen, wäre ich selbst Schuld. Habe ich nun auch einen Vertrag mit der Frau aus der Kundenhotline?

Gib mir Kraft

Ich hatte keine Lust mehr darauf, mich beleidigen zu lassen und immer wieder dasselbe runterzuspulen. Das Telefonat beendete ich mit den Worten:

“Ich bedanke mich dann mal wieder für nichts und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.”
“Immer gerne wieder.”

Es kam mir vor, als hätte ich mit einem Kleinkind diskutiert. Ich wollte mich mit niemandem streiten und auch nicht um das letzte Wort kämpfen. Ich wollte mein Problem schildern und wahrgenommen werden. Auch wenn die Handlungen seitens o2 rechtlich absolut in Ordnung waren, kann man doch erwarten, dass man Einzelfällen wenigstens etwas Beachtung schenkt.

Ich schrieb ein paar Tweets um meinem Ärger etwas Luft zu machen und scheinbar gefällt es dem Social Media Team nicht so gut, wenn man negative Dinge über o2 berichtet. Sie habe auf jeden Fall direkt öffentlich versucht, meinen Ärger als unbegründet dastehen zu lassen.
Nachdem ich mich irgendwann wieder etwas beruhigt hatte, setzte ich mich an den Schreibtisch und schrieb einen weiteren Brief. Dieser sollte dieses Mal an die Anschrift in Hamburg gehen und in Kopie an den Vorstand in München.

Bezugnehmend auf alle anderen Schreiben (siehe Anhang) möchte ich mich ausdrücklich über Ihren Kundenservice beschweren. Der erste Mitarbeiter hat im Telefonat mit den Worten “Ich habe keine Lust mehr auf dieses Gespräch” einfach aufgelegt und die zweite Mitarbeiterin bat mich darum, erst einmal lesen zu lernen, bevor ich Verträge unterschreibe. Ich finde, dass das eine bodenlose Frechheit ist.

Ich habe auch heute noch keine Antwort von Ihnen erhalten und versuche es daher noch einmal unter dieser Adresse. Eine Kopie dieses Schreibens inklusive sämtlicher Anhänge werde ich nochmals an Ihren Vorstand schicken.

Mir wurde gesagt, dass mein Anliegen ein Fall für das Sonderkündigungsrecht wäre. Ich bitte Sie daher, dieses Schreiben den zuständigen Mitarbeitern weiterzuleiten.

Um es noch mal klarzustellen: Ich habe zu keiner Zeit einer Vertragsverlängerung zugestimmt, habe niemals meine Kündigung vom 26.01.2016 (siehe Anhang) zurückgezogen und beziehe seit einem halben Jahr keine Leistungen mehr von Ihnen. Ich würde mich freuen, wenn ich endlich mal eine Reaktion von Ihrer Seite aus bekommen würde, die nicht allein daraus besteht, dass man mir nicht weiterhelfen könne. Ich habe trotzdem den neuen, ungewollten, Vertrag nun gekündigt.

Immer noch hatte ich die Worte der freundlichen Dame aus der Hotline im Kopf. Ich bin momentan auf der Suche nach einer neuen Wohnung und brauche dafür eine positive Auskunft von der Schufa. Ich öffnete mein Onlinebanking und überwies 81,59 Euro. ich habe weder Interesse an einem negativen Schufaeintrag, noch möchte ich bald Post vom Inkassobüro bekommen. Durch diese Zahlung gebe ich Ihnen Recht und bestätige sie in ihrem Handeln. Gut gefühlt habe ich mich dabei nicht. Nun werde ich weiter abwarten und hoffe, dass sich irgendwann mal jemand von o2 bei mir meldet und diese Sache aus der Welt schafft. Meine Bereitschaft dazu habe ich durch die Zahlung nun hoffentlich ausreichend bewiesen.


Warum dieser Beitrag?

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es mir nicht darum geht, einen Shitstorm gegen irgendwen loszutreten. Es geht mir auch nicht um das Geld, welches ich jetzt scheinbar weiterhin zu zahlen habe und auch nicht darum, dass ich Recht bekomme. Ich bin einfach nur der Meinung, dass man sich so etwas nicht gefallen lassen sollte. Ich bin der Meinung, dass man als zahlender Kunde etwas anderes erwarten können sollte und fühle mich missverstanden, ignoriert und hilflos.

Sie sind mit ihrem Handeln erfolgreich gewesen und haben nun ihr Geld und ihre Ruhe. Ich verstehe nicht, wieso man einem Kunden nicht entgegenkommen kann, denn ich bezweifle, dass Telefónica Deutschland auf diese Zahlungen angewiesen ist. Wenn Sie ein Interesse an einer kundenfreundlichen Einigung hätten, würden Sie die Vertragsverlängerung zurücknehmen und sich für die ganzen Umstände entschuldigen. Stattdessen muss man zahlen, sich die Frechheiten der Servicemitarbeiter anhören und sich mit dem Inkassobüro drohen lassen.

Ich habe mir nun die Zeit genommen, um das hier alles aufgeschrieben und hoffe, dass ich damit jemandem helfen kann. Mich würde es nicht wundern, wenn mein Fall kein Einzelfall ist.

Wenn mich das nächste Mal jemand darum bitten sollte, ihm oder ihr einen Provider zu empfehlen, wird das mit Sicherheit nicht die Telefónica Deutschland sein. Ich würde mich freuen, wenn ihr diesen Beitrag teilt. Ebenso würden mich andere Erfahrungsberichte interessieren. Dazu habe ich den Kommentarbereich offen gelassen.

Nachtrag vom 27.01.2016:

Gerade bekam ich eine automatische E-Mail von o2. Sie möchten, dass ich Ihren Kundenservice bewerte. Ich musste lauthals schmunzeln, als ich die E-Mail geöffnet habe. Wenn ich nicht wüsste, dass das alles voll automatisch passiert und würde es sich nicht nur um irgendeine Umfrage handeln, hätte o2 tatsächlich das erste Mal ein Interesse an meiner Zufriedenheit. Ich habe mir diese drei Minuten genommen und an der Umfrage teilgenommen. Wie meine Bewertung ausgefallen ist, kann sich wahrscheinlich jeder denken, der meinen Text hier gelesen hat.

Ich habe mich nun dazu entschlossen, am Wochenende einen Brief an die Bundesnetzagentur zu schreiben und diesen Beitrag immer weiter zu ergänzen. Man darf gespannt sein, wie diese Geschichte weitergeht.

Eines möchte ich noch loswerden: Ich bin wirklich sehr dankbar für das wirklich unerwartet große Feedback zu diesem Thema. Schreibt gerne weiter in die Kommentare und teilt den Beitrag in den sozialen Netzwerken. Eventuell kann Reichweite noch etwas bewirken.

Dankeschön.

Nachtrag vom 28.01.2016:

Nach den ganzen Kommentaren von euch fühle ich mich in meiner Sache bestärkt und habe einiges dazulernen können – Danke dafür. Ich bin mir sicher, dass es gut ist, meine Erfahrungen mit o2 – Telefónica Deutschland mit der Öffentlichkeit zu teilen. Ich habe heute ein weiteres Schreiben an o2 geschickt, indem ich noch einmal klargestellt habe, dass meine Zahlung vom 26.01.2016 über 81,59 Euro keinesfalls als Einwilligung zu werten ist. Ich habe ihnen mitgeteilt, dass ich mich von der Mitarbeiterin der Kundenhotline unter Druck gesetzt gefühlt habe und die Zahlung allein deswegen getätigt habe. Dazu habe ich ihnen mal meine Portokosten aufgeschlüsselt, denn ich habe mittlerweile über 30 Euro für die Einschreiben ausgegeben und immer noch keine Antwort erhalten. Weiterhin habe ich auf Anraten der ganzen Kommentatoren einen Brief an die Bundesnetzagentur geschickt und beim C’T Magazin meinen Fall für Vorsicht Kunde eingereicht.

Man darf nun also gespannt sein, ob sich in den nächsten Tagen etwas tut. Ich halte euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden.

Nachtrag vom 30.01.2016:

Da ich nun eine Zusage für meine neue Wohnung bekommen habe, habe ich sofort über o2 geprüft, ob sie auch an meinem neuen Wohnort ihre zugesicherten Leistungen erbringen können. Seit 2012 sieht nämlich das Telekommunikationsgesetz in solchen Fällen ein Sonderkündigungsrecht vor (§ 46 Abs. 8 TKG):
[..] Der Anbieter von öffentlich zugänglichen Telekommunikationsdiensten, der mit einem Verbraucher einen Vertrag über öffentlich zugängliche Telekommunikationsdienste geschlossen hat, ist verpflichtet, wenn der Verbraucher seinen Wohnsitz wechselt, die vertraglich geschuldete Leistung an dem neuen Wohnsitz des Verbrauchers ohne Änderung der vereinbarten Vertragslaufzeit und der sonstigen Vertragsinhalte zu erbringen, soweit diese dort angeboten wird. [..]
o2 kann an meinem neuen Wohnort nicht die von mir damals beauftragten Leistungen erbringen und ist somit dazu verpflichtet, mich vorzeitig aus dem Vertrag zu entlassen. Ich habe heute morgen bereits erneut eine Sonderkündigung per FAX verschickt. Theoretisch könnten sie nun verlangen, dass der Vertrag, noch drei Monate läuft, aber eigentlich könnten sie mich nun sofort entlassen. Gestern Abend habe ich bspw. mit 1&1 telefoniert und ihnen von meinem Umzug erzählt. Der Mitarbeiter in der Hotline prüfte kurz die Verfügbarkeit, teilte mir mit, dass an meinem neuen Wohnort nicht die gewünschten Leistungen erbracht werden könnten und fragte mich dann, ab wann er den Vertrag beenden solle. Genau so stelle ich mir Kundenservice vor.

Nachtrag vom 01.02.2016:

Es gibt gute Neuigkeiten: Gestern Abend rief mich das Beschwerdemanagement von o2 an. Der Herr am Telefon sagte mir, er hätte meinen Beitrag bei Google entdeckt und mich daraufhin angerufen. Er erzählte mir im Detail, zu welchen Zeitpunkten, etwas schiefgelaufen sei und entschuldigte sich dafür. Dann teilte er mir mit, dass er meinen Vertrag zu sofort kündigen würde und ich rückwirkend bis Oktober 2016 mein Geld zurückbekommen würde. Ich konnte kaum glauben, was er da sagte. In einem Nebensatz könnte man heraushören, dass meine Schreiben alle unter meinem alten Handyvertrag verbucht worden seinen und deswegen nicht weiter bearbeitet worden wären.

Seltsam.
Dieser Vertrag existiert schon lange nicht mehr. In den nächsten Tagen soll ich eine schriftliche Kündigungsbestätigung bekommen und Ende Februar dann auch mein Geld wieder auf meinem Konto haben. Das gesamte Gespräch war sehr freundlich und ich frage mich, warum man dafür erst so “viel” Wirbel machen muss. Scheinbar ist es ja sehr wohl möglich, so etwas ganz anders zu klären.

Am Ende des Telefonats bekam ich eine Rufnummer und eine PIN, mit der ich den Mitarbeiter jederzeit auch ohne Warteschleifen erreichen könnte. Ich bedankte mich, dass sich nun endlich jemand um meine Belange gekümmert hat und warte nun ab, ob die Versprechen eingehalten werden.

Nachtrag vom 03.02.2016:

Nach dem Telefonat am 01.02. mit dem Sachbearbeiter des Beschwerdemanagements habe ich heute noch mal eine schriftliche Bestätigung per E-Mail erhalten. Damit dieser Blog Beitrag auch weiterhin fair bleibt, möchte ich gerne einen Auszug mit euch teilen.
[..] Ich bestätige die Kündigung Ihres o2 DSL-Anschlusses rückwirkend zum 15. Oktober 2016. Im Namen von o2 bitte ich Sie um Entschuldigung, dass der korrekte Kündigungstermin nicht berücksichtigt wurde.

Für den Abrechnungszeitraum vom 15. Oktober 2016 bis 31. Januar 2017 erstatten wir Ihnen die berechnete Grundgebühr in Höhe von 124,16 Euro. Natürlich erstatten wir Ihnen auch die Grundgebühr für den Abrechnungsmonat Februar 2017, sobald die Abschlussrechnung erstellt wurde. [..]
Jetzt bleibt nur noch die Frage zu klären, was mit den Mahngebühren und den Portokosten ist. Ich werde mir in den nächsten Tagen Zeit nehmen und auch das versuchen zu klären.

Nachtrag vom 08.02.2016:

Die Bundesnetzagentur hat meinen Brief offenbar erhalten und bearbeitet. Ich erhielt heute eine E-Mail, in der dann aber leider stand, dass sie mir in diesem Fall nicht weiterhelfen könnten. Zum Glück hat sich mittlerweile schon jemand bei o2 um mein Anliegen gekümmert. So kann ich die E-Mail einfach ins Archiv verfrachten und muss mich darüber nicht ärgern.
[..] vielen Dank für ihr Schreiben, mit dem Sie sich an die Bundesnetzagentur gewandt haben. Zu meinem Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass der Bundesnetzagentur keine Befugnisse zustehen, um dem von Ihnen geschilderten Vorgang nachzugehen und ggf. Maßnahmen zu ergreifen.

Die von Ihnen berichteten vertragsrechtlichen Probleme sind nicht Bestandteil des Telekommunikationsrechts. Die Beurteilung Ihrer vertraglichen Angelegenheiten kann ich somit hier nicht vornehmen.

Der Abschluss, die Änderung oder die Kündigung von Verträgen beurteilen sich ausschließlich nach zivilrechtlichen Grundsätzen. Dabei obliegt es allein den Zivilgerichten über die Rechtmäßigkeit getroffener vertraglicher Regelungen – auch in Form von Allgemeinen Geschäftsbedingungen – zu entscheiden. Maßgeblich sind die im konkreten Vertrag und den AGB/Leistungsbeschreibungen und Preislisten des Unternehmens getroffenen Vereinbarungen.

Verträge mit Telekommunikationsunternehmen unterfallen grundsätzlich denselben rechtlichen Regelungen wie Verträge mit Unternehmen aus anderen Wirtschaftsbereichen (beispielsweise den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)).

Hier handelt es sich um rein privatrechtliche Vertragsverhältnisse zwischen Kunden und Unternehmen. Von daher vermag ich es mangels Zuständigkeit leider nicht, Ihre bestehenden vertraglichen Verhältnisse zu prüfen und eine Sichtung und Bewertung der dargelegten Probleme vorzunehmen. [..]

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Daniel: Fotografie ist für mich mehr, als nur auf den Auslöser zu drücken. Ich liebe Lost Places, Drohnen, LEGO und eigentlich alles, was einen Stecker hat.

Kommentare anzeigen (65)

  • Sorry, aber das Schlamassel hast Du quasi selbst verursacht, als Du den Inhaberwechselschrieb nicht richtig durchgelesen hast.
    Du betonst mehrfach, dass Du auf den Anschluss angewiesen seist, bist im Gegenzug aber nicht bereit, der Sache entsprechend viel Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen (Kleingedrucktes lesen).

    Was ich als sachlich falsch erachte ist die Tatsache, dass die Kündigung, welche DU lt. Artikel bei O² ausgelöst hast, gecancelt wurde, weil Du bei T-Com storniert hast.
    Klingt eher so, als wenn Du T-Com mit der Übernahme des O²-Anschlusses beauftragt hattest und T-Com dann bei O² gekündigt und später de Kündigung gecancelt hat.

    • Es geht mir weniger darum, wer in welchen Punkten Recht hat, sondern eher darum, dass ich die ganze Art und Weise unmöglich finde. Mit Sicherheit hätte ich das Kleingedruckte vollständig lesen sollen. Man hätte mich allerdings zu irgendeinem Zeitpunkt einmal darauf aufmerksam machen können, dass der Vertrag wieder aktiviert worden ist und sich nun auch noch um ein Jahr verlängert. Spätestens dann wäre ich aktiv geworden.

      Ich habe bei o2 ordentlich gekündigt. Was im Detail zwischen der Telekom und o2 gelaufen ist, weiß ich nicht. Darüber wurde ich zu keinem Zeitpunkt informiert.

      • Normalerweise sollte ein stornierter Auftrag bei der TCom kein automatisches Kündigungsstorno bei O² bewirken.
        Ich würde Dir in dem Fall raten, Kontakt zur BNetzA aufzunehmen, die in solchen Fällen eingreifen kann.

      • Genau das habe ich am Wochenende vor. Ich finde, dass die ganzen Aktionen sehr wenig transparent sind und ich werde denen die ganze Sache einmal schildern. Der Blogbeitrag hier wird dann aktualisiert, sobald sich irgendwas tut.

      • Nur zum Verständnis:
        Solltest Du bei TCom die Übernahme/Portierung der O² -Leitung/-Rufnummer angestrebt haben, hat O² korrekt gehandelt. Meine obige Aussage bezieht sich auf Dein Statement, dass Du bei O² ordentlich selbst(!) gekündigt hast und nicht noch nachträglich einen Anbieterwechsel bei TCom beauftragt wurde.

      • Ja verstanden, aber bist Du Dir 1000000%ig sicher, dass Du keinen Anbieterwechsel bei TCom beauftragt/ausgefüllt hast? Manchmal sind das schon kleine, fiese Kreuzchen, die man einmal zu oft setzt.

  • Ich war auch mal Kundin von o2. Einmal und nie wieder. Tut mir leid, was Du da erleben musst. Die freche und unterirdische Art der Kundenberater kann auch ich bestätigen!

    • Sei froh, dass du davon weggekommen bist. Ich werde mir den Tag, an dem die mich endlich in Ruhe lassen, im Kalender markieren. Dieses ganze hin und her kostet unnötig viel Zeit und Nerven.

  • Manuelle Kündigungen und Kündigungen, die durch Anbieterwechsel ausgelöst werden, können sich überlappen und auf nicht vorhersagbare Weise gegenseitig aufheben. Das habe ich selbst schon zwischen Vodafone und 1&1 erlebt. Als Bonus-Level war das seinerzeit nicht einmal meine Schuld, weil 1&1 nach meiner manuellen Vodafone-Kündigung nochmals eine eigene Kündigung zum 01.01.2000(!) ausgesprochen hat, die Vodafone als ungültig erachten musste. So hat mir 1&1 eine Vertragsverlängerung bei Vodafone beschert, weil sie zu blöd waren, ein korrektes Fax zu schicken. Selbstverständlich sahen sich hinterher weder 1&1 noch Vodafone in der Lage, mir zu helfen.
    Mein persönliches Fazit: Nie wieder Verträge mit Mindestlaufzeit, nie wieder automatischer Anbieterwechsel, nie wieder Rufnummern mitnehmen. Beim Umzug am besten einen Mitbewohner als Neukunden anmelden, dann wird's ohenhin billiger. Dieser ganze TelKo-Wahnsinn raubt einem den letzten Nerv, und das einzig positive ist, dass man im Ausland Geschichten zu erzählen hat, von denen keiner glaubt, dass es in Deutschland so zugeht. (Die Kehrseite sind Leute aus dem Ausland, die in Deutschland einfach nur Internet zuhause wollen. Was ich da schon an Verwirrung, Frust und Tränen erlebt habe, ist unerhört.)

    • "Manuelle Kündigungen und Kündigungen, die durch Anbieterwechsel ausgelöst werden, können sich überlappen und auf nicht vorhersagbare Weise gegenseitig aufheben."
      Irgendwie sowas muss es gewesen sein. Zeitlich kommt das zwar nicht so ganz hin, aber wer weiß, wie die da so arbeiten. Ich bin gerade etwas erstaunt, wie viele Rückmeldungen ich zu diesem Thema erhalte. Scheinbar hat o2 schon unheimlich viele Leute verprellt.

      Mir wäre es lieber, wenn ich diese Geschichte nicht zu erzählen hätte. Dann hätte ich nämlich gerade einfach meine Ruhe.
      Dank' dir für deinen Kommentar.

  • Wenn du wirklich die Sache beenden willst gibt es leider nur eine Lösung: Einen Anwalt einschalten.
    Keine Hotline der Welt wird die sache lösen können.
    Die Hotline-Mitarbeiter haben vorgaben an die sie sich zu halten haben.
    Wenn dir ein Rückruf von einem Vorgesetzten angeboten wird bringt dich das meist auch nicht weiter. Dieser wird dir mit vielen blumigen Worten mitteilen das er an der Situation auch nichts ändern kann.

    Ich arbeite selbst im technischen Support eines Internetanbieters und hab vorher bei andere Unternehmen kaufmännisch telefoniert. Großteil der Hotlines bei jedem Anbieter sind an verschiedene Callcenter wie Arvato oder SNT ausgelagert. Für eine Gesprächsabwicklung hat der jeweilige Mitarbeiter zwischen 6 und 7 Minuten Zeit. Die Vergütung die der Mitarbeiter bekommt ist meistens der Mindestlohn.
    Das gleiche gilt auch für die Bearbeitung der Schreiben. Einschreiben und Beschwerden an die Geschäftsführung werden zwar gesondert bearbeitet. Die erreichen niemals den Vorstand selbst.

    Was man versuchen kann ist die Zahlung einzustellen, warten bis die Kündigung wegen nichtzahlung erfolgt und dann den offen Betrag bevor das ganze ans Inkasso abgegeben wird zu überweisen. Kann natürlich dafür keine Gewährleistung geben.

    Was noch gut zu wissen wäre ist ob jemals eine Kündigungsbestätigung des Anbieters rausgegangen ist. Dann könntest du dich darauf berufen.

    • Der nächste Schritt wird die Bundesnetzagentur sein. Ich hoffe einfach mal, dass dort jemand meine Briefe liest, bevor sie irgendwo im Aktenvernichter landen.

      Deine Schilderungen sind interessant. Ich bin auch der Meinung, dass der einzelne Berater an der Situation keine Schuld trägt. Er trägt aber auf jeden Fall die Schuld daran, wie er mit mir geredet hat. Ich denke nicht, dass man sich so von oben herab behandeln lassen muss. Dass meine Schreiben nicht direkt den Vorstand erreichen war mir fast klar. Trotzdem bin ich davon ausgegangen, dass sie bearbeitet werden müssen. Scheinbar bedeutet diese Form von Bearbeitung aber, dass die Briefe unbeantwortet weggeschmissen werden.

      Die Zahlungen einzustellen habe ich versucht. Ich kann mir gerade aber keinen Eintrag bei der Schufa erlauben. Die Wohungssuche ist selbst mit einer positiven Auskunft schwierig genug. Das Geld, was ich dann an das Inkassobüro zahlen müsste, kann ich momentan auch für andere Dinge gebrauchen. Ich habe mich trotzdem alles andere als wohl gefühlt, als ich gestern die Rechnung beglichen habe.

      Dank auch dir für deinen Kommentar.

      • Tipp für Hotlines allgemein: Am Anfang wird man gefragt, ob man mit der Aufzeichnung einverstanden ist oder nicht.

        - Möchte man, dass sich der Callcenter-Mitarbeiter an die Vorgaben hält? -> Dann die Aufzeichnung zulassen.
        - Möchte man Kulanz, und auch mal ein "Ein-Auge-Zudrücken"? -> Aufzeichnung verweigern.

        Man mag es sich kaum vorstellen, aber Hotline-Mitarbeiter sind z.T. unterschiedlich drauf, wenn keine Aufzeichnung stattfindet.

        Wie hast du es denn gemacht?

      • Ich habe die Aufzeichnung verweigert. Die Mitarbeiter gaben sich zuerst freundlich und als sie dann bemerkten, dass sie dem Problem nicht gewachsen waren, wurden sie zunehmend unfreundlicher. Selbstverständlich kommt es immer auf die Motivation des einzelnen Mitarbeiter an, mit welcher Erfahrung man aus einem solchen Telefonat herausgeht. Mein Eindruck war, dass sie den Auftrag hatten, das Gespräch möglichst schnell zu beenden.

      • Eine etwas günstigere Variante wäre vielleicht der Gang zur Verbraucherzentrale. Wenn Schreiben von denen irgendwo eingehen sollte das auch eine höhere Priorität haben.

        Wenn ich es richtig verstanden habe hat ja 1&1 bei dir einen Anschluss geschaltet. Wie haben die das hinbekommen wenn die Leitung von o2 noch besteht?

      • o2 benutzt offenbar eine andere Leitung, als 1&1. Daher scheinen die beiden "problemlos" nebeneinander zu funktionieren. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage bringen und ob ich das nun irgendwas ins Rollen gebracht habe.

  • Stellenweise fühlte ich mich an meine eigenen Erfahrungen mit o2 erinnert, Sequenzen wie Unverschämtheiten, einfach Auflegen oder den Chat beenden, sind offenbar Standard. Dutzende Schreiben, Emails, Telefonate (gefühlte Monate Lebenszeit in der Warteschleife), Chats, Einschreiben, Einschreiben mit Rückschein später sind wir immer noch nicht bereit, den erpresserischen ungerechtfertigten Forderungen nachzugeben.

    Das nächste ist dann die Bundesnetzagentur mit der ganzwen Geschichte und dann wohl ein Gericht. Telefonica würde ich nur jemandem empfehlen, dem ich schaden möchte.

    • Also ist es dir nicht anders ergangen, als mir. Ich bin gespannt, ob sich da noch mal irgendwann jemand äußern wird. Gerade versuche ich mit diesem Beitrag etwas Reichweite aufzubauen und erhoffe mir dadurch irgendeine Resonanz seitens o2.

      Du hast Recht, das ist eine wunderbare Möglichkeit um sich subtil an jemandem zu rächen.

      • Fühle mich motiviert, die Story auch zu bloggen, zumindest habe ich dann mal alles in zeitlicher Abfolge und sortiert zusammen, wird vor Gericht sicher nützlich sein, denn da wird es enden. Bin nur noch unentschlossen, welcher Gerichtsstand das ist, man taumelt ja zwischen Nürnberg, Hamburg und München hin und her, je nach DSL, Mobil oder Mahnabteilung.

      • Dann hat der Beitrag hier doch schon etwas erreicht. Soweit kommt es bei mir hoffentlich nicht. Da ich noch keinen Anwalt eingeschaltet und den offnen
        Betrag gestern beglichen habe, wird es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich auch nächsten Monat, wie gewohnt, eine Rechnung von o2 bekommen
        werde.

      • Mir geht es langsam auch ums Prinzip. Das ist Terror. Und da werde ich dann auch irgendwann renitent. Und habe einen langen Atem.

  • Unsere gesamte Familie hat schlechte Erfahrungen mit O2. Schreiben werden nicht oder nur unvollständig beantwortet. Ich selbst habe meinen Vertrag auch gekündigt. Bewogen hat mich dazu nach Schwierigkeiten mit meinem Erstvertrag die Tatsache, dass der Zweitvertrag alt und überteuert war. Bei einem Gespräch in einem O2 Geschäft würde mir klar gemacht, dass man meinen alten Base- Tarif nicht auf etwas günstigeres umstellen könne. Es ginge nicht, dass ich statt vorher 30,- Euro nun plötzlich nur noch 18 Euro zahle für gleiche oder gar bessere Leistung. So ein kundenfreundliches Gespräch war mir eine Lehre. Neuerdings werde ich bombardiert damit, dass man mich als Kunden behalten will. Meine Entscheidung steht aber und ich werde diesem Laden den Rücken kehren. Das Problem mit dem Kundendienst kennen wir übrigens auch. Bei mir hat man trotz Widerspruch vom Konto abgebucht. Plötzlich war der Kundendienst für mich zu sprechen. Ich hab ihnen damals gedroht Strafanzeige zu erstatten, wenn sie sich weiter an meinem Konto vergreifen, obwohl ich ihnen die Einzugsermächtigung entzogen habe. Mein Sachverhalt wurde plötzlich komischerweise zu meinen Gunsten geklärt.
    Einen guten Ruf hat der Laden schon lange nicht mehr oder warum hört man des öfteren, dass sich die Bundesnetzagentur mit O2 beschäftigt ;-). Ich kann nur hoffen, dass irgendwann so viele dort weglaufen, dass sie ihr Geschäftsgebahren irgendwann überdenken.

    • Dann haben wir ja etwas gemeinsam. Ich habe auch einige Leute im näheren Umfeld, die kein gutes Wort über dieses Unternehmen verlieren werden. Besonders beunruhigend finde ich, wie mit der älteren Generation umgegangen wird. Man kann jemandem mit knapp 70 Jahren nicht zumuten, ständig ein aktuelles Smartphone zu kaufen, damit man seine Daten über die App verwalten kann. Unsere Nachbarin wollte die Datenautomatik abschalten, weil sie dadurch monatlich sehr viel Geld zahlen musste. Sie ist zu einem o2 Store gegangen und hat den Mitarbeiter gebeten, die Automatik für sie zu deaktivieren. Dieser hat ihr allerdings nur gesagt, sie solle sich die neue App von o2 herunterladen und es dann selbst abschalten. Sie besitzt ein iPhone 4 und auf der Version von iOS steht ihr die App nicht zu Verfügung. Um die Datenautomatik also zu deaktivieren, sollte sie sich ein neuen Smartphone kaufen. Niemand hat ihr gesagt, dass sie das auch über den Browser erledigen könnte. Sie hat letztendlich mich gefragt und nachdem ich für sie bei der Hotline angerufen habe, konnten wir das Problem lösen.

      Danke für deinen Kommentar.

  • Moin. Sind natürlich Allgemeinplätze, aber gefühlt jeder TelKo Anbieter macht Streß, wenn man sich mal ausserhalb des Standardrahmenvertrages bewegt. Ich habe eine ähnliche Geschichte mit Congstar hinter mir und ein Anwalt in der Familie hat mir quasi aus Erfahrung bestätigt, dass da kaum jemand sitzt, der etwas komplexere Zusammenhänge sich überhaupt in Gänze anguckt.
    Ganz wichtig sind die Schritte a: die Einzugsermächtigung zurückziehen, am besten auch schriftlich (Einwurfeinschreiben o.ä.) , sich b: diese ebenfalls mit Fristsetzung bestätigen lassen und c: wann immer möglich und angebracht, mit "rechtlichen Schritten" zu drohen. Ich bin auch nicht auf Konfrontation aus und habe es über Monate freundlich und bestimmt versucht, mit jemanden gemeinsam das Problem zu lösen. Pustekuchen.
    Die Mails ohne formale Androhung rechtlichen Schritten werden höchstwahrscheinlich automatisch als nicht so wichtig aussortiert.

    Dann einmal ein wütender Brief mit Frist und verweis auf meinen (imaginären) Anwalt und das Thema war in einer Woche vom Tisch.
    Nur, falls jemand Tipps im Umgang mit Telkos braucht. Habt ihr das Gefühl die ziehen euch ab: Nehmt kein Blatt vor den Mund, seid aggressiv und droht mit Anwalt. Die machen es nicht anders, so ist man wenigstens auf Augenhöhe

    • Den kleinsten Fischen in der Nahrungskette eines Konzerns aggressiv gegenübertreten und drohen? Den Leuten, von deren Gunst man im Zweifel abhängig ist, ob man Kulanz erfährt oder nicht?

      Merkwürdig, ich habe schon bei Vodafone, Telekom und 1und1 meine Wünsche und Sonderproblemchen geregelt bekommen. Die Hotline-Mitarbeiter waren gegenüber mir sehr hilfsbereit - vermutlich, weil sie lieber 5 Minuten länger mit mir telefonieren, als mit Ihnen, der das Verhalten eines Streithahns schildert. Ob Sie danach zum Anwalt gehen kann denen doch egal sein.

      • Die Mitarbeiter in einer solchen Hotline tragen die wenigste Schuld an dem ganzen Schlamassel. Trotzdem sind sie nunmal mein einziger Ansprechpartner, da mir niemand auf meine Schreiben antwortet. Auch ich bin etwas lauter geworden, als zum gefühlt 30. Mal erklärt wurde, dass es einen aktiven Vertrag gäbe und ich diesen nicht kündigen könne. Beleidigend muss man deswegen natürlich nicht werden. In meinem Fall sind es die Mitarbeiter und nicht ich geworden.

  • Zum Thema Schufa und Inkasso:
    Erstmal muss o2 die Forderung abtreten, danach muss eine Mahnung erfolgen in der du hingewiesen wirst das ein Schufa Eintrag erfolgen wird bei Nichtzahlung! Das ist stets schriftlich zu machen. Andernfalls ist es einfach nur Nötigung.
    o2 tritt aber leider nicht an eine normale Inkassobude ab, sondern an eine Anwaltskanzlei in Hamburg die gleich mal 70,20 € mehr verlangt die gezahlt werden müssen (bei Inkassobuden müssen sog. Inkassogebühren nicht gezahlt werden).

    Zum Thema o2:
    Manachmal hilft einfach mit Strafanzeige, Anwalt und BNetzA zu drohen. So konnten wir damals den Vertrag (Mobilfunk) fristlos kündigen. Jede Rechnung seit Vertragsbeginn wurde falsch berechnet, nach Zusammenlegung mit E-Plus war hier garkein Netz mehr verfügbar. Somit Vertrag völlig nutzlos.

    Das o2 einfach nur ein "billiger-Verein" ist, ist leider nichts neues. Sie waren mal im Gegensatz zu den großen günstig, jetzt aber leider nur noch billig.

    • Sobald o2 diesen Weg einschlägt wird es für mich teuer. Die Rechnungen laufen auf, die Mahnkosten steigen und wenn dann auch noch ein Inkassounternehmen dazu kommt, kann ich mir alles andere in die Haare schmieren. Ich finde es auch nicht richtig, so vorzugehen. Ich wollte die Gebühren nicht bezahlen, aber nachdem mir die nette Frau am Telefon sehr deutlich nahegelegt hat, dass ich mit einem Schufa Eintrag sowie einem Inkassounternehmen rechnen könnte, habe ich es dann doch getan. Das klingt nicht nur so, als hätte sie mir damit gedroht, es hat sich auch genau so angefühlt.

      Das Schreiben an die BNetzA liegt mittlerweile schon auf meinem Schreibtisch und geht morgen in die Post.

      Danke für deinen Kommentar, Sven.

      • Bitte korregiere mich wenn ich falsch liege:
        - Der Forderung wurde Widersprochen (also der ersten Rechnung)
        - Es ist eine Nichtzahlung wegen Vertragsklärung angedacht gewesen
        - Es kam kein schriftlicher Hinweis auf einen Eintrag bei der Schufa
        - Im Übernahme war die sog. "Schufa-Klausel" nicht vorhanden (??)

        Wenn auch nur einer dieser Sachen stimmt, hat die Dame am Telefon klare Nötigung begangen. Denn es dürfen nur unbestrittene (!!) oder titulierte Forderungen eingmeledet werden. Dazu auch mal nachsehen bei §28a BDSG
        Hier ein Auszug:
        "Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
        § 28a Datenübermittlung an Auskunfteien
        (1) Die Übermittlung personenbezogener Daten über eine Forderung an Auskunfteien ist nur zulässig, soweit die geschuldete Leistung trotz Fälligkeit nicht erbracht worden ist, die Übermittlung zur Wahrung berechtigter Interessen der verantwortlichen Stelle oder eines Dritten erforderlich ist und

        1.
        die Forderung durch ein rechtskräftiges oder für vorläufig vollstreckbar erklärtes Urteil festgestellt worden ist oder ein Schuldtitel nach § 794 der Zivilprozessordnung vorliegt,
        2.
        die Forderung nach § 178 der Insolvenzordnung festgestellt und nicht vom Schuldner im Prüfungstermin bestritten worden ist,
        3.
        der Betroffene die Forderung ausdrücklich anerkannt hat,
        4.

        a)
        der Betroffene nach Eintritt der Fälligkeit der Forderung mindestens zweimal schriftlich gemahnt worden ist,
        b)
        zwischen der ersten Mahnung und der Übermittlung mindestens vier Wochen liegen,
        c)
        die verantwortliche Stelle den Betroffenen rechtzeitig vor der Übermittlung der Angaben, jedoch frühestens bei der ersten Mahnung über die bevorstehende Übermittlung unterrichtet hat und
        d)
        der Betroffene die Forderung nicht bestritten hat oder

        5.
        das der Forderung zugrunde liegende Vertragsverhältnis aufgrund von Zahlungsrückständen fristlos gekündigt werden kann und die verantwortliche Stelle den Betroffenen über die bevorstehende Übermittlung unterrichtet hat."

        Es bleibt festzustellen, dass o2 hier klar eine Nötigung begangen hat. Sie wollten dich zur Zahlung zwingen obwohl eine Einmeldung nicht stattfinden hätte dürfen!

        Ferner, und da kann ich leider auf eine gewisse Erfahrung zurückgreifen, sollten sie entgegen der gesetzlichen Anforderungen einmelden, macht sich o2 Schadensersatzpflichtig (wäre leider auch nicht das erste Mal, einfach mal paar Urteile googlen).

        Hoffe konnte dir etwas Mut geben, dass wir Verbraucher nicht immer die dummen sind.

      • Das sind interessante Punkte und bevor ich hier jetzt irgendwas schreibe, womit ich mir nicht absolut sicher bin, werde ich mich morgen einmal genauer damit befassen. Ich danke dir auf jeden Fall für deine Auflistung. Ich denke, dass ich davon einige Punkte in mein nächstes Schreiben aufnehmen werde.

  • Moin Daniel,

    das was du hier im Blog beschreibst ist uns auch vor ein paar Monaten wiederfahren.
    Auch wir haben von unserer Seite fristgerecht den Vertrag mit O2 gekündigt (durch O2 auch schriftlich bestätigt) und haben daraufhin in alle Ruhe nach einem neuen Anbieter umgeschaut.
    Nachdem wir nach unserer Wahl richtigen Anbieter gefunden haben, haben wir auch eine Rufnummerportierung dort beantragt.
    Der neue Anschluss wurde geschaltet und funktionierte sofort jedoch haben wir irgendwann gemerkt, dass wir unter unserer alten Rufnummer nicht zu erreichen sind.
    Ein Anruf bei der Hotline ergab, dass es zu Problemen bei der Portierung der alten Rufnummer durch den Alt-Anbieter kam und sich das ganze um einen Monat verzögere und dass der Portierungsauftrag durch uns neu gestellt werden muss.
    Ok dachten wir und so stellten wir einem neuen Portierungsantrag.
    Tage später bemerkten wir auf unseren Kontoauszug das O2 wieder abbuchte.
    Daraufhin haben wir versucht O2 per Hotline zu erreichen was auch 5 Tage später endlich gelang.
    Am Telefon wurde uns erklärt, dass genau wir bei dir, durch die angebliche Stornierung des Portierungsauftrags die Kündigung aufgehoben war und wir uns noch immer in einen Vertragsverhältnis mit O2 befinden.
    Alles erklären am Telefon hat nix gebracht und so habe mich umgehend Online bei der Bundesnetzagentur beschwert.
    Knapp 2 Wochen später bekamen wir Bescheid, dass der Vertag mit O2 doch ordnungsgemäß gekündigt sei.
    Tage später konnten wir auf unserem Konto auch die Gutschrift durch O2 verzeichnen. Mein Erlebnis mit O2…. O2 can‘t do.

    Hier ist der link der Bundesnetzagentur

    https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Verbraucher/Anbieterwechsel/ProblemebeimWechsel/problemebeimwechsel-node.html

    VG
    Simon

    • Danke für deinen Kommentar, Simon.

      Ich habe deinen Tipp berücksichtigt und heute einen Brief an die BNetzA geschrieben und werde nun weiter abwarten müssen. Selbst wenn die dann nichts für mich tun können, habe ich es wenigstens versucht. Bei so vielen Leuten, die mir mittlerweile hier und auch bei Twitter über ihre Probleme mit o2 berichtet haben, glaube ich nicht mehr daran, dass sowas zufällig passiert. Scheinbar wird es einfach immer wieder versucht und bei vielen Leuten werden sie damit durchkommen. Ich habe jedenfalls nicht vor, mich unterkriegen zu lassen.

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