Die Wahl des richtigen Bildformats kann entscheidend für die Bildwirkung deines Fotos sein. Menschen, die erst damit beginnen, sich mit der Fotografie zu beschäftigen, neigen oftmals dazu, immer im Querformat zu fotografieren. Das liegt daran, dass man gerade sowieso versucht auf alles zu achten, was man mal irgendwo aufgeschnappt hat und noch nicht so vertraut mit seiner Kamera ist.
Wir wollen uns nun anschauen, welche Formate es gibt und wann du welches Format wählen solltest. Mit der Zeit wird all das in Fleisch und Blut übergehen und nichts mehr sein, worüber du dir aktiv Gedanken machen musst.
Die Entscheidung über das Bildformat kannst du nur dann frei treffen, wenn du nicht von vornherein auf eine bestimmte Art der Präsentation angewiesen bist. Produzierst du deine Bilder ausschließlich für die Betrachtung am Monitor, oder in einer Präsentation über den Beamer, so kommt von vorneherein eigentlich nur das Querformat in Frage.
Querformat
Das Querformat kommt unserer natürlichen Sichtweise sehr nahe und ist uns damit sehr vertraut. Das bedeutet aber auch leider, dass wir uns, wenn wir dieses Format für unsere Aufnahme wählen, mehr anstrengen müssen, es interessant zu gestalten. Sonst laufen wir hier schnell Gefahr, dass es für die Betrachtenden langweilig wirkt, oder eben in der Masse untergeht. Die englische Bezeichnung für dieses Format ist Landscape was übersetzt Landschaft bedeutet und gerade für die Landschaftsfotografie eignet es sich besonders. Man bekommt einen weiten Ausschnitt aufs Bild.
Fotografierst du im Querformat solltest du darauf achten, dass du die wichtigsten Bildelemente nicht zentrierst, sondern im goldenen Schnitt anordnest. Dabei können dir Gitterlinien im Sucher, oder digital eingeblendet auf dem Display deiner Kamera helfen. Fotografierst du Personen, solltest du auch darauf achten, dass diese nicht direkt am Rand deines Bildes platziert sind. Lasse deinen Motiven immer genug Raum.
Generell kann man sagen, dass Bilder im Querformat als ruhig, weit und eher passiv wahrgenommen werden. Das Querformat lässt sich dafür auch noch erweitern, was deiner Landschaftsaufnahme dann einen besonderen Reiz verleihen kann. So sieht man dann in einer Aufnahme viel mehr, als man normalerweise mit seinem normalen Blickwinkel wahrnehmen könnte. Bei Panoramaaufnahmen ist es hilfreich, sich gerade Linien, wie zum Beispiel den Horizont zu suchen und sich daran zu orientieren. Dein Foto wirkt dann automatisch harmonischer. Für Panorama Aufnahmen nimmst du mehrere Bilder nebeneinander, oder auch übereinander auf. Diese Aufnahmen sollten sich dabei leicht (etwa zu einem Drittel) überschneiden. Im Nachhinein kannst du diese Aufnahmen dann mit Hilfe einer Software zusammensetzen lassen.
Hochformat
Möchtest du Gebäude, Straßenzüge, oder eine herbstliche Allee fotografieren, so bietet sich das Hochformat an, denn es unterstützt durch sein Format vor allem vertikale Linien. Im Englischen wird dieses Format Portrait genannt und beschreibt auch hier wieder den idealen Verwendungszweck. Fotos im Hochformat wirken näher und dynamischer als Fotos im Querformat und eignen sich daher besonders für Portraits, schließlich willst du dein Model nicht in der Umgebung verlieren. Für Aufnahmen im Hochformat bietet sich ein Batteriegriff an. Ich selbst fotografiere seit vielen Jahren ausschließlich damit. Was zuletzt aber auch daran liegt, dass die meisten Kamerabodys zu klein für meine großen Hände wären.
Der Batteriegriff ermöglicht es dir deine Kamera dauerhaft mit mehreren Akkus zu betreiben, wodurch sie eine wesentlich längere Laufzeit ergibt. Außerdem verfügen diese Batteriegriffe unter anderem über einen zweiten Auslöser für Aufnahmen im Hochformat. Die Kamera lässt sich dann viel einfacher bedienen.
Quadrat
Spätestens seitdem Instagram so wahnsinnig populär geworden ist, bist du auch schon einmal über dieses Format gestolpert. Das quadratische Bildformat erlaubt es dir, deine Bildinhalte zentriert, oder eben nach dem goldenen Schnitt anzuordnen. Dem Quadrat wird überwiegend die Eigenschaft der Gleichmäßigkeit zugeschrieben. Diese ergibt sich dadurch, dass sich die Höhe und Breite gleichen.
Du kannst sowohl deine Querformat- als auch deine Hochformat-Aufnahmen so beschneiden, dass sich ein Seitenverhältnis von 1:1 ergibt. Probiere doch einfach mal aus, ob du dadurch deinen Bildinhalt weiter in den Fokus rücken kannst.
Mittlerweile kann man bei vielen Smartphones auch schon vor der Aufnahme das gewünschte Format auswählen. Du kannst also auch, während du mit deiner Kamera Bilder machst, zwischendurch ausprobieren, wie dein aktuelles Motiv im quadratischen Format wirken würde und es dann nachträglich in der Bildbearbeitung beschneiden.
Andere Bildformate
Du kennst es vielleicht noch aus deiner Schulzeit: Nachdem der Fotograf dich und deine Schulklasse fotografiert hat, kam nach einiger Zeit ein Umschlag mit verschiedenen Portraits und Gruppenfotos zur Auswahl zu dir nach Hause. Mit dabei waren mit Sicherheit auch Bilder in Kreis-, oder Ellipsen-Form.
Diese Formate sind mittlerweile sehr unüblich und das hat auch seinen guten Grund: Man kann sie zum einen sehr schlecht rahmen und findet fast nie einen harmonischen Bildausschnitt. Es steht dir aber selbstverständlich frei, dass später am Rechner einmal auszuprobieren. Dann kannst du die daraus entstandene Bildwirkung selbst beurteilen.
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