Vor einem Jahr haben meine Frau und ich die ersten Gedanken gehabt, ob wir uns nicht einen neuen, beziehungsweise alten Wohnort vorstellen könnten. Wir haben den Gedanken länger reifen lassen und uns schlussendlich für ein Leben in der Heimat entschieden.
Wuppertal hat viel Charme und Potential. Würde ich nur die Hauptstraße entlang fahren, würde ich das nicht so sehen, aber in welcher Großstadt ist das so?! Was ich immer total schön fand, waren die kurzen Wege ins Grüne. Kurz meint auch tatsächlich: Zu Fuß. Oder mit Bus 30 Minuten in verschiedenste Richtungen ins Nimmerland. Wundervoll, wirklich! In den Tagen ohne Großstadt habe ich allerdings gemerkt, wie sehr mir Fahrradfahren ohne Todesängste gefehlt hat. Ich bin immer gern Schwebebahn oder Bus gefahren, aber Radfahren war leider nie wirklich prickelnd, sodass ich es aufgab. Dafür bin ich soviel zu Fuß gegangen wie noch nie, man hat ja auch immer was zu gucken.
Die Großstadt hat mir gezeigt, dass es große Diskrepanz zwischen „ich lebe an einer Hauptstraße“ und „da fährt ein Auto lang, das ist wird die Post sein“ (Kleinstadt) gibt. Beides hat Vor- und Nachteile, aber die Kleinstadt siegt mit dem Glasfaseranschluss! Kleiner, trauriger Fact am Rande: In der Kleinstadt gibt es aus Mangel an Internet eher Glasfaser als 500m entfernt vom ehemaligen Fernmeldeamt. Wegen des Internets sollte man nicht unbedingt irgendwo hinziehen, natürlich. Architektur, Mobilität, schnelle Wege in alle Richtungen, ÖPNV, Treppen, Treppen und nochmals Treppen, Kioskkultur, Tuffi, Zoo, Stadion, Gründerstadt, Kultur, Wupper, Grün, Düsseldorf, Köln, Konzerte, Kegeln, Nordbahntrasse, Strassenfeste, steile Strasse, Pendeln, Zugfahren, immer Auswärtsfahrer – all das und noch viel mehr werden wir nie vergessen.
Meine Frau und ich sind nochmal in Wuppertal spazieren gegangen, denn Corona hat uns einen leichteren Abschied erzwungen. Ein paar Outtakes der letzten Wochen hänge ich hier dran. Niemals geht man so ganz. Auf Wiedersehen! 🚟
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