Mit dem Rutsch ins neue Jahr beginnt auch die Zeit der Vorsätze. Ich habe mich dazu entschieden, in diesem Jahr ein 52 Wochen Fotoprojekt zu starten. Ein “365 Tage/365 Fotos”-Projekt kommt für mich nicht in Frage, weil es definitiv Tage im Jahr gibt, an denen man nicht die Zeit findet, ein sehenswertes Bild zu produzieren. Fotografie ist ja auch immer eine Abwägung zwischen Realität und Anspruch: Man möchte mit jedem Bild am liebsten den nächsten Schritt machen, jedoch benötigt dieser Schritt eine Entwicklung.
In diesem Fall stehe ich mir mit meinem Anspruch, möglichst sehenswerte Bilder zu veröffentlichen, oft selbst im Weg. Ein 52-Wochen-Projekt ist für mich der Kompromiss zwischen nötiger Zeit und meinem Anspruch. Außerdem möchte ich in diesem Jahr mehr mit meinen Kameras arbeiten. In den letzten Jahren habe ich zu 80% nur mit meinem Smartphone fotografiert. Das bringt auch eine Herausforderung mit sich, schränkt mich inzwischen aber zu sehr ein. Für die Einstellungen im manuellen Modus des Smartphones habe ich beispielsweise zu wenig Geduld, auch weil es keine haptischen Knöpfe gibt, die ich in kürzester Zeit bedienen kann. Generell ist die Haptik einer richtigen Kamera eine ganz andere: Natürlich kann ich eine Zwiebel mit einer Küchenmaschine zerkleinern, aber mit einem scharfen Messer fühlt sich dieser Prozess ganz anders an. Deswegen wird das scharfe Messer, meine (“richtige”) Kamera, nun zu meinem stetigen Begleiter.
Apropo Begleiter, bzw. Kamera: Weihnachten bekam ich die Sofortbildkamera Fuji Instax 300 Wide geschenkt. Sofortbildkameras sind in derlei Hinsicht ja fantastisch, dass man sich schon beim Anschalten dazu zwingt, überlegte Fotos zu schießen. Es fühlt sich sehr gut an das Ergebnis direkt in der Hand zu halten und immer wieder ansehen zu können. Ganz im Gegensatz zu den Bildern, die man beiläufig mit dem Smartphone schießt und sich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ansehen wird. Daher wird dieses Projekt auch ganz sicher einige Sofortbilder beinhalten, in denen ein ganz bestimmter Moment festgehalten wurde.
Das Thema “Tristesse” hat die Fotos meiner ersten Woche bestimmt. Natürlich sollte man positiver ins Jahr starten, aber das wolkenverhangene und sehr regnerische Wuppertal hat seit einigen Wochen keinen Sonnenschein mehr zu bieten. Auf der Jagd nach schönen Motiven musste ich feststellen, dass alle schönen Motive eins mit der Umgebung werden und sich verstecken. Damit es nicht zu negativ wird, gibt es ganz zum Schluss noch etwas Optimismus. Ich wünsche euch ein schönes und gesundes Jahr 2018!
<3
5 Kommentare
PattaFeuFeu
9. Januar 2018 um 17:08Moin!
Habe ich’s überlesen oder hast du keinen Themenkatalog nach dem du vorgehst? Du schreibst, dass für KW1 dein Wochenthema „Tristesse“ war/ist – denkst du dir selbst für jede Woche was aus?
Viele Grüße
Thorben
9. Januar 2018 um 20:09Hi,
du hast nichts überlesen. Ich setze mir am Anfang der Woche ein Thema, das ich in Bildern ausdrücken möchte. Natürlich könnte man auch einen Themenkatalog im Jahr abarbeiten, daran habe ich bislang noch nicht gedacht. Gute Idee! Ich nehme gerne Vorschläge an.
Viele Grüße
Thorben
PattaFeuFeu
9. Januar 2018 um 22:36Verstehe 🙂
Das Thema hast du insbesondere im Titelbild sehr schön umgesetzt!
Ich hatte mir auch ein 52-Projekt vorgenommen, habe bislang aber noch nicht so richtig Motivation. Zwar habe ich für die erste Woche ein Bild, bin aber eher unzufrieden und leide unter demselben Problem, das du im Post beschreibst. Daher ist bisher auch noch nichts veröffentlicht.
Thorben
10. Januar 2018 um 16:05Danke!
Ich erhoffe mir, dass ich am Ende des Jahres alle Wochen nochmal ansehe und eine Entwicklung zu sehen ist. Scheitern und Unzufriedenheit werden garantiert dazu gehören. Deinen Blog habe ich nun abonniert, falls dich das motivieren sollte. 😉 Nur Mut!