1953 wurde das erste motorisierte Rettungsboot Kurt Carlsen in Noordwijk stationiert. Dort tat es bis 1990 seinen Dienst und rettete Menschen aus der Seenot. Heute ist es eine Art schwimmendes Museum, das dafür sorgt, dass die Geschichte um das Boot und dessen Namensgeber nicht in Vergessenheit gerät.
Während der Sommersaison wird das alte motorisierte Rettungsboot Kurt Carlsen regelmäßig zu Wasser gelassen und zufällig war ich auch mit dabei.
Wie das Rettungsboot zu seinem Namen kam
Die Flying Enterprise befand sich im Dezember 1951 unter dem Kommando des 37-jährigen dänischen Kapitäns Hendrik Kurt Carlsen auf einer Reise von Hamburg nach New York, als sie etwa 400 Seemeilen vor der britischen Küste in den Einfluss eines schweren Orkans geriet. Nach einem Bruch des Ruderschafts verrutschte die Ladung aus Roheisen und das Schiff entwickelte eine starke Schlagseite von etwa 50 Grad. Man versuchte zwar ein Notruder einzusetzen, was aber aufgrund der starken Schlagseite des Schiffes nicht zum gewünschten Erfolg führte, und musste schließlich die Maschine stoppen.
Am 3. Januar 1952 erreichte auch der britische Hochseeschlepper Turmoil der Reederei Overseas Towage and Salvage Company die Flying Enterprise. Trotz schlechten Wetters von Windstärke 9 und weiterhin hohem Wellengang wurde nun versucht, eine Schleppverbindung mit dem Havaristen herzustellen. Nach mehreren missglückten Versuchen forderte Kapitän Parker von der Turmoil Carlsen auf, sein Schiff zu verlassen, worauf dieser aber nicht einging, da er weiterhin davon ausging, dass sein Schiff trotz der inzwischen etwa sechzig Grad Schlagseite noch zu retten sei.
Es gelang schließlich dem Ersten Offizier der Turmoil, Kenneth Dancy, bei einem Manöver auf das Heck des Havaristen zu springen. Gemeinsam mit Dancy stellte der Kapitän nun eine Schleppverbindung her. Die Hilfe des inzwischen ebenfalls eingetroffenen französischen Schleppers Abeille wurde abgelehnt.
Am 22. Juni 2001 wurde das Wrack in einer Tiefe von etwa 85 Metern wiederentdeckt und untersucht.
Das waren noch nicht die letzten Bilder aus meinem Urlaub in Noordwijk aan Zee.
In diesem Sinne: Tot ziens!
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