Der Königsstuhl ist die berühmteste Kreidefelsformation der Stubbenkammer im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen. Vom Königsstuhl kann man in knapp 120 Meter Höhe weit über die Ostsee und auf die Kreidefelsen blicken. Rund 300.000 Besucher kommen jedes Jahr auf den Königsstuhl, um von dort eben diesen Blick zu genießen.
Der Zugang zum Königsstuhl über das sogenannte Königsgrab wird durch Felsabbrüche immer schmaler und deshalb plant die Stadt Sassnitz nun eine neue Aussichtsplattform. Der Name Königsstuhl wird auf ein Ereignis im Jahre 1715 zurückgeführt, bei dem der schwedische König Karl XII von dieser Stelle ein Seegefecht gegen die Dänen geleitet haben soll. Das Gefecht soll dem König so zugesetzt haben, dass er sich einen Stuhl habe bringen lassen.
Allerdings wird auch schon in einem Reisebericht aus dem Jahr 1584 von Pfarrherren Rhenan, der im Auftrag des Pommern-Herzoges Mineralquellen ausfindig machen sollte, der Name Konigsstuel gebraucht. Das deutet also darauf hin, dass die Namensgebung viel früher anzusiedeln ist.
Auf der dänischen Insel Møn gibt es analog zum Kreidefelsen auf Rügen eine ähnliche Formation, der Dronningestolen (Königinnenstuhl) genannt wird.
Südlich vom Königsstuhl führt seit langer Zeit eine Holztreppe mit 412 Stufen zum Strand hinunter. Auf dem Weg dorthin kommt man an einem alten Pumpenhaus vorbei. Die historische Holztreppe wurde 1996 erneuert und seitdem gewartet. Seit 2016 ist sie jedoch wegen der Gefahr von weiteren Abbrüchen an der Kreideküste gesperrt und soll nun auch nicht mehr erneuert werden.
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