Die Kokerei Zollverein in Essen war von 1961 bis 1993 aktiv und galt zu dieser Zeit als die modernste Kokerei Europas. Heute ist sie Architektur-Welterbe und Industriedenkmal. Gemeinsam mit der unmittelbar benachbarten Zeche Zollverein wurde die ehemalige Kokerei im Jahr 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Zum Geburtstag bekamen Thorben und ich im letzten Jahr eine Fotoführung in der Zeche Zollverein geschenkt. Am Wochenende hatten wir nun endlich Gelegenheit unseren Gutschein einzulösen. Die Führung begann damit, dass die knapp 20 Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt wurden und wir liefen quer über das 100 ha große Gelände. An der Kokerei angekommen, durften wir uns etwas umsehen und die ersten Bilder aufnehmen. Zwischendurch gab es immer wieder ein paar Informationen zu den umliegenden Gebäuden und Maschinen.
Die Führung an sich war gut strukturiert, allerdings mussten wir die ganze Zeit hinter unserem Führer herlaufen und hatten dann immer wieder ein paar Minuten Zeit zum fotografieren. So stand dann immer die gesamte Gruppe an einem Ort und jeder versuchte dasselbe Objekt zu fotografieren. Ständig lief mir jemand ins Bild. Wären wir nur zu zweit gewesen, wäre es kein Problem gewesen. Allerdings wäre die Führung dann wahrscheinlich unbezahlbar.
Was macht eine Kokerei?
In einer Kokerei wird aus Kohle durch ein trockenes Destillationsverfahren Koks und Rohgas erzeugt. Die Kohle wird dabei auf eine Temperatur von 900 bis 1400 °C erhitzt. Auf dem fertigen Koks entsteht dabei eine Ascheschicht. Durch das Entgasen der Kohle bildet sich ein poriger Koks, der fast ausschließlich Kohlenstoff enthält. Das bei dem Destillationsverfahren entstandene Rohgas wird durch Kondensation in die Kohlenwertstoffe Teer, Schwefelsäure, Ammoniak, Naphthalin, Benzol und Kokereigas zerlegt, die dann in chemischen Werken weiter aufbereitet werden können. In Deutschland sind derzeit noch fünf Kokereien in Betrieb.
Koks wird im Hochofen zur Erzeugung von Roheisen benötigt. Der Schwefelanteil ist durch Vergasung erheblich reduziert, bei der Verbrennung des Kokses wird daher weniger Schwefel freigesetzt. Schwefel ist in der Anwendung im Hochofen unerwünscht, da er die Qualität der Eisenschmelze erheblich vermindert. Die mineralischen Aschebestandteile des Kokses bleiben gegenüber der Rohkohle unverändert.
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