45 Megapixel, 12 Bilder pro Sekunde und Sensorstabilisierung: Die Canon EOS R5 ist die neue spiegellose Vollformatkamera und ich habe sie nun zwei Wochen lang getestet. Was mich schon nach den ersten Bildern begeistert hat, war der wahnsinnig schnelle und präzise Autofokus.
Die erste positive Überraschung direkt nach dem Auspacken: Canons neue spiegellose Systemkamera hat im Vergleich zur Canon EOS R in Sachen Haptik einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht. Das Gehäuse besteht aus Magnesium-Legierung und damit fühlt sie sich genau so wertig an, wie meine alte EOS 5D MKIV. Ich habe nur schnell feststellen müssen, dass die Kamera ohne den separaten Batteriegriff ein bisschen zu klein für meine Hände wäre. Da ich aber ohnehin immer mit Batteriegriff unterwegs bin, war mir das relativ egal.
Anfangs stand ich dem elektronischen Sucher etwas skeptisch gegenüber, aber das hat sich sehr schnell gelegt. Der Sucher der Canon EOS R5 ist hell und klar und besitzt eine beeindruckende Auflösung von 5.760.000 Pixeln. Auch das schwenkbare Touchdisplay liefert gestochen scharfe Bilder. Über das Display lässt sich per Fingertipp durchs Menü navigieren oder ganz einfach den Fokus auf ein beliebiges Objekt legen.
Weiterhin bietet die EOS R5 ein monochromes Schulterdisplay, über das sich die Aufnahmemodi auswählen lassen. Das Display ist so konzipiert, dass sich die wichtigsten Einstellungen auch bei Sonnenschein noch gut ablesen lassen. Mit dem großen Joystick lässt sich unter anderem der aktive Autofokuspunkt auf einen beliebigen Bereich des Bildausschnitts legen.
Die EOS R5 speichert 45-Megapixel-Aufnahmen nicht nur in JPEG und im CR3-Rohdatenformat mit 14 bit Farbtiefe, sondern auf Wunsch auch im komprimierten C-RAW und im relativ neuen Standard HEIF. Das HEIF Format wird zum Beispiel im Portraitmodus des iPhones genutzt, um Tiefeninformationen zu speichern. Die Canon EOS R5 speichert dort 10-bit-HDR-Farbinformationen.
Canons neue Kamera besitzt eine kamerainterne 5-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS). Der beweglich gelagerte Sensor gleicht damit nicht nur Wackler bei langen Verschlusszeiten aus, sondern beruhigt das Bild auch bei Videoaufnahmen ohne Stativ oder Gimbal. Die kamerainterne Bildstabilisation soll mit IS-Objektiven von Canon zusammenarbeiten und über einen Adapter sogar mit zahlreichen IS-stabilisierten EF-Objektiven für Canon-Spiegelreflexkameras. Damit kann man also auch seine alten Objektive weiterhin ohne Einbuße nutzen.
Die EOS R5 erkennt Gesichter und Augen automatisch und stellt darauf scharf, neu dabei ist die Ausweitung auf Tieraugen. Der Autofokus war eines der Dinge, die mir sofort sehr positiv aufgefallen sind. Ganz egal, wie schlecht die Lichtverhältnisse bei meinen Tests waren, der Autofokus hat immer zuverlässig und wahnsinnig schnell gearbeitet. Da Tiere in der Regel niemals stillhalten, wenn man sie fotografieren möchte, kam auch die Serienbild-Funktion direkt zum Einsatz. Die Kamera schafft bis zu 20 Bilder pro Sekunde und das auf Wunsch sogar im RAW Format. Damit verpasst man eigentlich gar nichts mehr.
Natürlich war ich wahnsinnig gespannt, was an den Gerüchten über die Überhitzung der Canon EOS R5 so dran ist und wie es ist, mit der Kamera zu filmen. Ich habe also in den Kameraeinstellungen die 8K Option aktiviert und einfach mal drauflos gefilmt. Draußen hat es natürlich andauernd geregnet, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als mit ein paar Motive in der Wohnung zu suchen.
Die Aufnahmen aus diesem Video sind freihand in 8K mit einem Canon RF 24-105mm Objektiv gefilmt. Der Autofokus ist auch im Videomodus wahnsinnig schnell und präzise. Ich bin total begeistert, wie scharf die Aufnahmen geworden sind. Nach ungefähr 15 Minuten bekam ich eine Warnung, dass die Kamera zu heiß geworden ist. Bei diesen Datenmengen ist das wohl auch kein Wunder, schließlich besitzt die Canon EOS R5 keinen aktiven Lüfter. Nach ungefähr 20 Minuten konnte ich weitermachen und damit kann ich gut leben, zumal ich normalerweise sowieso nur in 4K filme und die Kamera damit wesentlich länger durchhält.
Dieses Video hingegen ist auf dem GVM Kamera Slider entstanden. Man kann sehen, dass er an einigen Stellen ruckelt und ich nicht daran gedacht habe, den Autofokus abzuschalten. Trotzdem kann man sehen, wie wahnsinnig scharf das alles ist. Wenn man nun bedenkt, dass man Ausschnitte aus dem Video vierfach vergrößern könnte und dann immer noch Full HD Bilder hätte, ist das ganz schön beeindruckend. Leider sieht man so auch fast jedes Staubkorn.
Abschließend möchte ich noch kurz etwas Zubehör für die Canon EOS R5 empfehlen, mit dem ich bisher sehr zufrieden bin:
– Blumax LP-E6N Ersatzakkus
– Duales Ladegerät
– 128 GB SanDisk Extreme PRO CFexpress-Karte Typ B
– USB-C CFexpress Kartenleser
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