Nach der Fototour durch die Kokerei Zollverein ging es in der Zeche Zollverein weiter. Wir liefen an den oberirdischen Förderbändern entlang zum nächsten Gebäude. Wir folgten dem Weg der Loren nach ihrer Ankunft aus dem Schacht.
Bis 1986 verrichteten 200 Mitarbeiter hier ihren Dienst über Tage. Unter der Erde waren es damals 40 bis 50 Hauer pro Streb. Auf insgesamt 14 Solen wurde die Kohle in einer Tiefe von bis zu 1000 Metern abgebaut. Wir jammern, wenn es im Büro mal wieder über 20°C sind. Dort herrschten dauerhaft ungefähr 40°C. Dazu kam eine Arbeitshöhe der Flöze zwischen 80 und 140 cm. Ich möchte mir eigentlich gar nicht vorstellen, wie es wohl sein mag, dort 30 Jahre lang zu arbeiten.
Ingesamt wurden dort zu dieser Zeit 16.000 Loren mit insgesamt 12.000 Tonnen Kohle pro Tag wurden ans Tageslicht befördert. In Sichtweite findet sich noch die Kokerei Zollverein und die Ursprungszeche, Schacht 1/2/8.
Die Loren stehen noch immer in den großen Hallen, in denen sie nach ihrer Ankunft entladen wurden und wieder zurück in die Grube fuhren. Ein wirklich faszinierender Anblick. Ich würde gerne einmal sehen, wie die ganze Maschinerie in Aktion aussieht. Einmal eine Lore auf ihrem gesamten Weg begleiten.
Der Podcast zur Zeche Zollverein
Was macht eine Kokerei?
In einer Kokerei wird aus Kohle durch ein trockenes Destillationsverfahren Koks und Rohgas erzeugt. Die Kohle wird dabei auf eine Temperatur von 900 bis 1400 °C erhitzt. Auf dem fertigen Koks entsteht dabei eine Ascheschicht. Durch das Entgasen der Kohle bildet sich ein poriger Koks, der fast ausschließlich Kohlenstoff enthält. Das bei dem Destillationsverfahren entstandene Rohgas wird durch Kondensation in die Kohlenwertstoffe Teer, Schwefelsäure, Ammoniak, Naphthalin, Benzol und Kokereigas zerlegt, die dann in chemischen Werken weiter aufbereitet werden können. In Deutschland sind derzeit noch fünf Kokereien in Betrieb.
Koks wird im Hochofen zur Erzeugung von Roheisen benötigt. Der Schwefelanteil ist durch Vergasung erheblich reduziert, bei der Verbrennung des Kokses wird daher weniger Schwefel freigesetzt. Schwefel ist in der Anwendung im Hochofen unerwünscht, da er die Qualität der Eisenschmelze erheblich vermindert. Die mineralischen Aschebestandteile des Kokses bleiben gegenüber der Rohkohle unverändert.
Kurze Fakten
Kategorie: Industrie
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Erkundet am: 20.05.2018
Baujahr: 1851
Verlassen seit: 1986
Gesamtfläche: 100 ha
Noch begehbar: Ja
Denkmalschutz: Ja
Architekt: Keine Angabe
Quellen: Keine Angabe
Copyright: Pixelgranaten
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Immer wenn ich einen neuen Ort erkunde, habe ich nicht nur meine Kameras für Fotos und Videos dabei. Ich halte meine Erinnerungen auch schriftlich fest und die kannst du nun sogar hören. Wenn dich verlassene Orte genauso faszinieren wie mich, wird dir dieser Podcast gefallen, da bin ich mir ganz sicher.
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An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Betreten und Erkunden von verlassenen Orten nicht nachzuahmen ist. Niemand sollte sich durch diese Bilder zu Straftaten animieren lassen. Verlassene Gebäude ohne Erlaubnis des Eigentümers zu betreten ist illegal. Es kann direkt zur Anzeige gebracht werden und dazu noch sehr gefährlich sein. Die beschriebenen Erfahrungen müssen nicht die eigenen sein und sind zum Teil fiktiv.
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