Wie lange ich keinen Schnee gesehen habe? Ich kann es gar nicht sagen und habe mich wahnsinnig gefreut, als es letzte Woche mitten in der Nacht auf einmal angefangen hat zu schneien.
Eigentlich musste ich noch ein paar Texte schreiben, war dafür aber schon viel zu müde. Ich habe gehofft, dass ein Spaziergang durch die Kälte dabei hilft, die Müdigkeit wegzuzittern. Ich habe mich und meine Kamera inklusive Stativ eingepackt und bin losgestiefelt. Ich liebe diese Ruhe in der Nacht, wenn es gerade geschneit hat. Man hört keine Autos, keine Menschen – Nur seine eigenen knirschenden Schritte.
Die Schneedecke war noch völlig unberührt, nur ein paar Jugendliche um die Ecke nutzen den frischen Schnee für eine Schneeballschlacht. Davor und danach ist mir auf meiner Runde niemand mehr begegnet. Ich habe mich mit meinem Stativ an verschiedene Straßenecken gestellt und auf Autos gewartet. Es ist immer wieder interessant, wie sich Menschen bei Neuschnee verhalten, wenn sie denken, sie wären unbeobachtet. Sobald sie dann aber ein Stativ am Straßenrand entdecken, fahren sie plötzlich sehr langsam und vorsichtig. Dabei habe ich dank der Langzeitbelichtung weder die Fahrer, noch die Nummernschilder fotografiert.
Nach ungefähr zwei Stunden war ich wieder im Warmen und hatte die Müdigkeit tatsächlich draußen abschütteln können. Mit ein paar schönen Schnappschüssen und neuer Energie habe ich in dieser Nacht alle Texte zu Ende schreiben können. Ich hoffe, dass das nicht der letzte Schneespaziergang in diesem Jahr gewesen ist.
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