Die 10 spannendsten Lost Places in Berlin 2021
Berlin Fotografie Lost Places

Die 10 spannendsten Lost Places in Berlin 2021

Lost Places, also verlassene und leer stehende Gebäude, üben eine ganz besondere Faszination aus: Sie sind begehbare Geschichte, erzählen mit ihren Spuren oft auch menschliche Schicksale. Wir haben die spannendsten Lost Places in Berlin für dich zusammengestellt.

Neben den Orten, die wir bereits besuchen konnten gibt es noch Orte, wie die ehemalige irakische Botschaft, das Ballhaus in Grünau, oder das Stadtbad Lichtenberg. Bei einigen Lost Places in Berlin sollte man sich nun wirklich beeilen, denn einige stehen kurz vorm Abriss. Bei einigen Objekten ist allerdings ein Besuch mittlerweile unmöglich geworden.

Lost Places in Berlin

Auch wenn sich Berlin ständig verändert, alte Gebäude renoviert und neue Wohngebiete erschlossen werden, gibt es immer noch ein paar versteckte Orte, um die sich seit Jahren niemand mehr zu kümmern scheint. Ein stillgelegter Freizeitpark, ein verlassenes Spaßbad mitten in der Stadt, oder auch ein Kinderkrankenhaus – Verlassene Orte in Berlin gibt es viele, Orte zum Gruseln, Staunen und Entdecken.

VEB Kühlautomat

Der Betrieb wurde im Jahr 1950 auf früheren Werksflächen errichtet und stellte zunächst einen reinen Reparaturbetrieb dar. Gleichzeitig begann die Entwicklung von Kompressoren für die ersten Haushaltskühlschränke der DDR-Bürger. Vorhandene Gebäude wurden umgenutzt und im Lauf der Jahre kamen weitere Industriehallen sowie ein Sozialgebäude mit Betriebskantine hinzu. Einige Jahre stellte der Betrieb seine Produkte erfolgreich auf den Leipziger Messen aus.

Der VEB Kühlautomat hatte Ende 1957 rund 1000 Beschäftigte, zu Spitzenzeiten arbeiteten hier 2500 Personen. Neben Kühlautomaten für den Haushalt wurden Materialprüfkammern, Verdichter und Wärmeüberträger, Kühlanlagen für Schiffe und Fahrzeuge hergestellt. In Berlin-Friedrichshain, hatte der Betrieb eine Filiale, die sich auf die Kühlgeräteproduktion für Haushalt und Gewerbe spezialisiert hatte.

Zum Artikel über den VEB Kühlautomat.

Schwimmhalle Pankow

Die Geschichte der Schwimmhalle Pankow begann mit der Erbauung 1971 durch den Architekten Gunter Derdau, der diese als Prototyp plante und gleich mehrfach im Raum Berlin umsetzte. Die Schwimmhalle ergänzte das Freibad Pankow, das schon Ende der 50er Jahre mit der Hilfe von Pankower Bürgern erbaut und am 9. Juli 1960 als Berlins modernstes Freibad eröffnet wurde.

Die Besucher konnten im Gebäude ein 25-Meter-Schwimmbecken, ein 12×8,5 Meter großes Nichtschwimmerbecken, sowie eine Sauna im Untergeschoß nutzen. 1996 übernahmen die Berliner Bäderbetriebe die Schwimmhalle und das angrenzende Freibad. Diese sanierten im Jahr 2000 das Freibad und schlossen, entgegen der Planung die Schwimmhalle unter Verweis auf die Kosten. Seitdem ist die Schwimmhalle Pankow ein weiterer Lost Place in Berlin.

Zum Artikel über die Schwimmhalle Pankow.

Frauengefängnis Lichterfelde

Dieser verlassene Ort in Berlin dürfte in wenigen Monaten Geschichte sein. Das Gebäude wurde einem neuen Eigentümer übergeben und soll nun komplett umfunktioniert werden. Einerseits ist es schade, einen Lost Place weniger auf der Berliner Karte verzeichnen zu können, andererseits entsteht dort nun Platz für Kunst, Kultur und Musik.

Bei meinem Besuch waren mit mir noch knapp 20 andere Interessierte dort. Viel zu viele Leute für ein solch relativ kleines Gebäude, mit langen Gängen und Fluren. Wenn man ein interessanten Motiv gefunden hatte, musste man immer warten, bis endlich auch der letzte Besucher seine Füße, oder sein Stativ auf dem Bild entfernt hatte. Wenn ich dann nicht schnell genug auf den Auslöser gedrückt hatte, war schon der nächste im Bild.

Zum Artikel über das Frauengefängnis Lichterfelde.

Rundlokschuppen in Rummelsburg

Schon das Betreten des Geländes des verlassenen Rundlokschuppens in Rummelsburg ist äußerst gefährlich, denn das Gelände liegt zwischen stark befahrenen Bahngleisen. 1875 begannen die Bauarbeiten für den Rummelsburger Lokschuppen. Neben dem eigentlichen Lokschuppen wurden auch andere Bauwerke angebunden, unter anderem ein Lager, Wasserturm, Wasserkräne und Gleisanlagen. Im Schuppen selbst befand sich eine Drehscheibe, auf welcher die Dampfloks gewartet und repariert wurden. Von dieser Drehscheibe ist mittlerweile nicht mehr sonderlich viel zu erkennen. Die Natur und Vandalismus haben dafür gesorgt, dass das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand ist.

Durch Drehung in die entsprechende Richtung konnte die Lok dann durch jeden Ausgang wieder auf feste Schienen gesetzt werden. Diese fortschrittliche Idee war es, welche die bis dahin üblichen rechteckigen Lokschuppen ersetzte. Der Durchmesser des Lokschuppens beträgt 60 Meter. 24 eiserne Stützen sind im Radius von 15 Metern um den Mittelpunkt angeordnet. Auf ihnen ruht die so genannte Schwedlersche Kuppelkonstruktion. Ein auch heute noch faszinierender Anblick.

Zum Artikel über den Rundlokschuppen in Rummelsburg.

Geisterbahnhof von Siemensstadt

Der Bau des Bahnhofs wurde 1927 begonnen und nach zwei Jahren fertiggestellt. Am 18. Dezember 1929 wurde der Verkehr aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt fuhren dort elektrische Züge, denn auch im Rest von Berlin hatte man mit dem elektrischen Bahnverkehr begonnen. Ein Großteil der Fahrgäste bestand aus Werksarbeitern von Siemens, die noch heute dort ansässig sind.

Zur Zeit des zweiten Weltkriegs wurde die Strecke beschädigt. Zu dieser Zeit reparierten die Siemenswerke unter anderem kaputte S-Bahn Waggons. 1980 wurde der Verkehr komplett eingestellt. Die Siemensstadt wurde daraufhin an die U-Bahnlinie U7 angebunden. Seit August 1995 steht dieser Streckenabschnitt unter Denkmalschutz und wird nun Stück für Stück von der Natur zurückerobert.

Zum Artikel über den Geisterbahnhof von Siemensstadt.

Blub Badeparadies

Das Spaßbad mitten in Berlin-Neukölln wurde am 14.02.1985 durch den Geschäftsführer feierlich eröffnet. Das Blub Badeparadies war zu dieser Zeit Sponsor des Hertha BSC und lockte jährlich knapp 600.000 Besucher pro Jahr an.

Unter drei Kuppeln mit großen Holzfachwerkkonstruktionen erstreckte sich eine Strand- und Badelandschaft mit Bruchstein aus den Karpaten, Findlingen aus der Schorfheide und natürlicher Bepflanzung. In diesem Bereich wurde die Lufttemperatur konstant bei 29 Grad gehalten, wobei die Wassertemperatur zwischen 29 und 36 Grad lag. Mit Außenanlagen und Parkplatz umfasste das Bad eine Fläche von 35.000 Quadratmetern.

Zum Artikel über das Blub Badeparadies.

Wernerbad in Mahlsdorf

1901 eröffnete die Gaststätte Badeschlösschen in Mahlsdorf. Das Wernerbad wurde drei Jahre später erbaut und 1905 als Freibad Wernersee eröffnet. Damals war es noch ein natürliches Gewässer und gilt noch heute als ältestes Freibad Berlins. Der Förderverein Freunde des Wernerbades kämpfte lange Zeit um den Erhalt des Bades. 2002 schlossen die Berliner Bäderbetriebe das Bad nach acht Jahren Stillstand. Die technischen Gegebenheiten und Sicherheitsvorgaben entsprachen schon lange nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Die Sanierungs- und Umbaukosten hätten zu diesem Zeitpunkt über 600.000 Euro betragen.

2004 feierte man im Wernerbad 100-jähriges Bestehen. Die Freunde des Bades schöpften neue Hoffnung, denn es hatten sich zwei Interessenten gefunden, die das Bad übernehmen wollten. Aus der Jubiläumsparty wurde allerdings eine Abschiedsparty, denn den potentiellen Investoren war das Geld ausgegangen.

Zum Artikel über das Wernerbad in Mahlsdorf.

Institut für Anatomie der FU Berlin

1929 errichtete Ernst Huntemüller das recht große Anwesen des Instituts für Anatomie der Freien Universität Berlin (FU). 1948 gründete sich im amerikanischen Sektor mit einem Neubau die Freie Universität und hielt somit gleich zwei medizinische Fakultäten. 1949 eröffnete man dann das Gebäude als Anatomisches Institut und in den oberen Etagen befanden sich die Hörsäle, Laboratorien und Büros. Im Keller sind die Seziertische und Kühlkammern für die Leichen untergebracht worden. Das neue Gebäude sollte dafür sorgen, dass die räumliche Trennung von Hörsaal und Institutsgebäude aufgehoben wird. Neben den üblichen Aufgaben einer Pathologie wurden hier Medizinstudenten auf den Alltag vorbereitet.

2003 fusionierten die beiden Einrichtungen der medizinischen Fakultäten der Freien und der Humboldt-Universität zur Charité – Universitätsmedizin Berlin. Im diesem Zuge wurde das Institutsgebäude 2005 geschlossen.

Zum Artikel über das Institut für Anatomie der FU Berlin.

Kinderkrankenhaus Weißensee

Das Kinderkrankenhaus Weißensee wurde 1997 geschlossen und sich selbst überlassen. Jetzt ist es ein weiterer verlassener Ort in Berlin. Ich war mit meiner Kamera dort und habe ein paar Eindrücke mitgebracht.

Das Gebäude liegt direkt an der Hansastraße, ist aber von außen kaum noch sichtbar. Seit der Schließung sind Bäume und Büsche gewachsen und versperren den Blick auf das ehemalige Kinderkrankenhaus. Das gesamte Gelände ist umzäunt, allerdings nur sehr dürftig. Wenn man etwas genauer hinsieht, findet man einen relativ bequemen Zugang. Im Inneren ist alles schon sehr heruntergekommen, Einrichtungsgegenstände sucht man größtenteils vergebens. Da habe ich in anderen Gebäuden schon wesentlich mehr entdecken können.

Zum Artikel über das Kinderkrankenhaus Weißensee.

Spreepark im Plänterwald

Der Vergnügungspark wurde 1969 als Kulturpark Plänterwald auf einer Fläche von über 29 Hektar eröffnet. Er war der einzige Vergnügungspark der DDR und nach der politischen Wende auch der einzige Berlins. Im Gegensatz zu anderen Freizeitparks, die oft als Themenpark mit in die Landschaft integrierten Fahrgeschäften gestaltet sind, war die Aufmachung dieses Freizeitparks sehr einfacher gehalten. Einen sehr großen Teil der Anlage nahm eine Asphaltfläche ein, auf der Fahrgeschäfte und Buden, wie sie auch vom Rummel bzw. Kirmes bekannt sind, dauerhaft aufgestellt waren.

Daneben gab es auch ein Paar begrünte Flächen und Gebäude für Restaurants und Sanitäranlagen. Eine besondere Attraktion war das Riesenrad, das noch 1989 erneuert wurde und mit 36 Gondeln 45 Meter in die Höhe ragt. Zu DDR-Zeiten kamen bis zu 1,7 Millionen Besucher jährlich.

Zum Artikel über den Spreepark im Plänterwald.

Urbex Regeln

Wenn du also einen verlassenen Ort in Brandenburg besuchst, sei dir bitte im Klaren darüber, dass es sich, auch wenn es total heruntergekommen ist, um meist fremdes Eigentum handelt. Auch wenn es noch so abgedroschen klingt, hinterlasse den Ort einfach genau so, wie du ihn vorgefunden hast. Was du sonst noch so bei deinem Besuch eines verlassenen Ortes beachten solltest, erfährst du hier.

Außerdem haben wir dir ein FAQ über Lost Places und Urban Exploration (Urbex) zusammengestellt. Das sollte dir nun wirklich auch die letzten Fragen beantworten, die du zu verlassenen Orten haben noch haben kannst.

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Verlassene Orte entdecken

Verlasszination - Der Podcast

Immer wenn ich einen neuen Ort erkunde, habe ich nicht nur meine Kameras für Fotos und Videos dabei. Ich halte meine Erinnerungen auch schriftlich fest und die kannst du nun sogar hören. Wenn dich verlassene Orte genauso faszinieren wie mich, wird dir dieser Podcast gefallen, da bin ich mir ganz sicher.

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An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Betreten und Erkunden von verlassenen Orten nicht nachzuahmen ist. Niemand sollte sich durch diese Bilder zu Straftaten animieren lassen. Verlassene Gebäude ohne Erlaubnis des Eigentümers zu betreten ist illegal. Es kann direkt zur Anzeige gebracht werden und dazu noch sehr gefährlich sein. Die beschriebenen Erfahrungen müssen nicht die eigenen sein und sind zum Teil fiktiv.

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