DJI Osmo Action-Kamera - Ein Testbericht
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DJI Osmo Action-Kamera – Ein Testbericht

Ich habe mir noch einmal meine letzten Videoaufnahmen aus dem Kinderkrankenhaus Weißensee und dem VEB Berliner Metallhütten und Halbzeugwerke angesehen und hatte danach das Gefühl, ich wäre vierzehn Stunden lang Achterbahn gefahren.

Eventuell war das etwas übertrieben, schön anzusehen sind diese verwackelten Aufnahmen trotzdem nicht. Wenn man mit seinem Smartphone filmt und sich dabei bewegt, lassen sich Erschütterungen eben nicht vermeiden. Dreht man sich zur Seite bekommt man schnelle und unruhige Kameraschwenks. All das hat mir überhaupt nicht gefallen und ohne Hilfsmittel schien sich das Problem auch nicht lösen zu lassen.

Ein handliches Gimbal musste her.

DJI Osmo Action-Kamera - Ein Testbericht

Was ist ein Gimbal?

Ein Gimbal ist eine Lagerung in 2 Ebenen, mit rechtwinklig zueinander angeordneten Lagern. Diese spezielle Anordnung und ein ausgewogener Schwerpunkt ermöglicht dem Objekt in der Mitte eine dreidimensionale Bewegung. Bei einem entsprechend ausgerichteten Schwerpunkt würden Bewegungen der Umgebung automatisch ausgeglichen.

Dieses Prinzip nutzt auch die DJI Osmo und andere ähnliche Produkte. Allerdings genügt das Prinzip des Schwerpunktes nicht, um das Videobild der Kamera komplett zu stabilisieren. Kleinste Bewegungen und Ruckler der Kamera sind dafür viel zu schnell. Schwingungen und Bewegungen würden so nur etwas gedämpft werden. Daher wird ein Kamera-Gimbal nicht an drehbaren Lagern aufgehängt, sondern an extrem schnellen Elektromotoren.

Außerdem befindet sich an der Kameraaufhängung ein Sensorpaket. Eine so genannte IMU (inertial measurement unit), die die Lage und Beschleunigung der Kamera in Echtzeit messen kann. Die ermittelten Sensordaten werden genutzt, um die Kamera in Position zu halten. Erkennen die Sensoren auch nur eine minimale Lageänderung, wie zum Beispiel eine beginnende Neigung zur Seite, werden die entsprechenden Motoren an der Gimbal-Lagerung angesteuert, um die Kamera entsprechend entgegengesetzt zu bewegen um die waage Position halten zu können. Diese Steuerung und Sensorauswertung übernimmt eine zentrale Steuerung, die so genannte Gimbal Control Unit (GCU).

DJI Osmo Action-Kamera - Ein Testbericht

Ich habe mich also umgesehen, welche Hilfsmittel es zu kaufen gibt. Ich bin auf die DJI Osmo gestoßen und da auch meine Drohne, mit der ich sehr zufrieden bin, von DJI ist, habe ich mich relativ schnell dafür entschieden. Guckt man bei Amazon, gibt es sehr viele unterschiedliche Hersteller. Viele Modelle fangen bereits bei unter 100 Euro an. Ruft man sich dann die Bewertungen dazu auf, weiß man, warum die Modelle so günstig sind.

Die DJI Osmo gibt es als Osmo Mobile Variante, mit der dann das eigene Smartphone als Kamera und Speicher für die aufzunehmenden Videos herhalten muss, oder aber mit einer festverbauten 4K UHD Kamera und Speicherkarten Slot. Ich habe mich für die Variante mit der festverbauten Kamera entschieden, da ich dann nicht meinen iPhone Speicher überstrapazieren muss. Das Smartphone dient dann nur noch als Display, damit man nicht komplett blind filmen muss, was aber theoretisch auch möglich ist.

Technische Daten der DJI Osmo

  • Sensor: 1/2.3” CMOS
  • Megapixel: 12.40
  • Objektiv: Äquivalent zu 35mm (f/2.8)
  • Fokus: 3.5m (brauchbare Reichweite 1.5m bis ∞)
  • ISO-Bereich: 100-3200 (für Video); 100-1600 (für Fotos)
  • Belichtungszeit: 8s - 1/8000s (im Manuellen-Modus bis zu 30 Sekunden)
  • Max. Bildgröße: 4000 x 3000 Pixel
  • Fotomodi:
    • Einzelaufnahme
    • Serienbildaufnahme: 3/5/7 Frames
    • Belichtungsreihe (AEB): 3/5 fokussierte Frames bei einer Blendenöffnung von 0,7
    • Intervall
    • Zeitraffer
    • Auto Panorama
    • Selfie Panorama
  • Videoauflösung:
    • C4K (4096 x 2160) 24/25p
    • 4K (3840 x 2160) 24/25/30p
    • 2.7K (2704 x 1520) 24/25/30p
    • FHD: 1920 x 1080 24/25/30/48/50/60/100p
    • HD: 1280 x 720 24/25/30/48/50/60p
  • Videomodi: Auto, Zeitlupe (FOV 47°)
  • Max. Video Bitrate: 60 Mbps
  • Bildformate: JPEG, DNG
  • Videoformate: MP4/MOV (MPEG-4 AVC/H.264)
  • Unterstützte SD-Speicherkarten: Micro SD; Max. Kapazität: 64 GB; Class 10 oder UHS-1

Mit diesen technischen Daten hat die DJI Osmo alles mit dabei, was mir wichtig ist. Vor allem die hohe Videoauflösung bei 24p und die Möglichkeit Bilder im DNG Format speichern zu können haben mich überzeugt. Mit einer 64 GB Speicherkarte lassen sich schon einige Minuten filmen und die Akkus halten bei Temperaturen (um 15 Grad rum) ca. 45 Minuten durch. Es empfiehlt sich aber hier auf jeden Fall noch einen zweiten Akku mit dabei zu haben. Wenn man viel an Kamera herumprobiert, schafft man es, den Akku deutlich schneller in die Knie zu zwingen.

DJI Osmo Action-Kamera - Ein Testbericht

Mein Fazit

Bis jetzt bin ich absolut überzeugt von dem Gimbal. Mit wenigen Handgriffen ist die DJI Osmo entriegelt, mit dem Smartphone (über WLAN) verbunden und somit einsatzbereit. Die App ist, wenn man sich etwas an sie gewöhnt hat, sehr einfach zu bedienen. Selbst wenn man schnell läuft, sich hektisch umdreht, oder eine Treppe runterläuft, bleibt die Kamera schön ruhig. Spielereien, wie den Selfie Modus, oder das Auto-Panorama habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Das folgende Video ist, bis auf die Luftaufnahmen, mit der DJI Osmo gefilmt.

Nutzt du eine Gimbal Kamera? Hast du Erfahrung mit anderen Produkten, oder Tipps zu der DJI Osmo? Dann ab damit in die Kommentare.

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