Die Zeche Consolidation oder eben einfach nur Consol war bis 1993 ein Steinkohlen-Bergwerk in Gelsenkirchen. Heute stehen die Anlagen unter Denkmalschutz und werden gewerblich und kulturell weitergenutzt.
Zeche Consolidation
Wir kommen gerade von der Zeche Alma und waren auf dem Weg zu einem verlassenen Ringlokschuppen in Gelsenkirchen, als wir am Straßenrand einen alten Förderturm entdecken. Wir entschließen uns spontan anzuhalten und uns das Gelände anzuschauen. Am Eingang des Geländes stehen Infotafeln, die uns zeigen, dass wir nun auf dem Gelände der Zeche Consolidation stehen.
Hier gibt es noch viel zu sehen. Ein Förderturm, eine Turbinenhalle, ein kleines Museum und andere Gebäude sind hier erhalten worden. Sie stehen unter Denkmalschutz. Gerne hätten wir uns noch weiter umgesehen, aber durch die aktuelle Corona Situation haben alle Gebäude geschlossen und so können wir nur durch die verschlossenen Türen ins Innere blicken.
Nicht alle Bilder sind auf diesem Gelände entstanden. Der riesige überirdische Kohlenbunker ist vom Gelände der Zeche Alma in Gelsenkirchen und auch das freistehende alte Gebäude ist von dort. Die Bilder hätten sonst nirgendwo einen guten Platz gehabt und deshalb habe ich sie nun hier mit reingesetzt.
Die Geschichte der Zeche Consolidation
Der Name der Zeche Consolidation entstand aus der Zusammenlegung der verschiedenen Abbaurechte, mit denen wirtschaflich sinnvolle Grubenfelder erreicht werden sollten. Die Zeche wurde allgemein allerdings nur als Consol bezeichnet. Die ersten Schächte dieser Zeche wurden, wie damals üblich, nach den Familienmitgliedern der Hauptinvestoren benannt.
Die Zeche Consol war in den Jahren 1872 – 1876 die größte Zeche im Ruhrgebiet. Das Grubenfeld war mit 7,3 km² für diese Zeit schon sehr groß. Nach dem Verbund mit den stillgelegten Nachbarzechen erreichte sie die größte Ausdehnung um 1990 mit 51 km³. 1987 wurde unter Tage die Zeche Nordstern angebunden. 1993 kam es zu einem weiteren Verbund mit der nördlich gelegenen Zeche Hugo, die noch bis 1996 Vorräte abbaute. Danach wurden die nicht mehr benötigten Schächte 3/4/9 und 2/7 verfüllt und die meisten Gebäude abgerissen.
Die Zeche Unser Fritz in Wanne-Eickel wurde von 1978 bis 1881 durch Consolidation geleitet und ab 1929 nach deren Stilllegung dann komplett übernommen. 1941 kam ein Teil des Feldes der stillgelegten Zeche Hibernia zu Consol, 1976 folgte die Zeche Pluto und ab 1988 die Zeche Nordstern.
In den Anfangsjahren der Zeche gab es mehrere schwerwiegende Unglücke. 1886 starben 56 Bergleute bei einer Kohlenstaubexplosion. Dazu kamen viele Schlagwetterexplosionen. Von 1872 bis 1899 starben 14 Bergleute und 1901 noch einmal 18 weitere. Im Jahr 1996 forderte eine Explosion sieben Tote.
1938 kam es zu einem Grubenbrand, der keine Opfer forderte aber dafür wochenlang anhielt. Alle verfügbaren Grubenfeuerwehren waren im Einsatz. Erstmals wurden Trockeneis, Kohlensäure und Stickstoff eingesetzt, um die Flammen zurückzuschlagen. Daraus zog man Konsequenzen und organisierte die Grubenwehren komplett neu. Dies sollte verhindern, dass weitere schwerwiegende Brände entstehen konnten.
1993 wurde die Förderung auf Consolidation 3/4/9 eingestellt. Die Schächte auf Consolidation, Unser Fritz und Pluto wurden im Laufe der nächsten Zeit verfüllt. Gegen Ende der 1990er Jahre wurden die Schachtanlagen 1/6 und 2/7 vollständig abgebrochen, und Fördertürme abgerissen. Die Förderanlagen Consolidation Schacht 4, 8 und 9 sowie Unser Fritz 1 und Pluto 3 wurden unter Denkmalschutz gestellt und sind somit bis heute erhalten geblieben. Die im Bismarckfeld verbliebenen Vorräte wurden bis ins Jahr 2000 von der Zeche Hugo abgebaut.
Die Gelände Schacht 1/6 und 2/7 sind komplett in eine gewerbliche Nutzung übergegangen. Die Förderanlagen über Schacht 4 und 9 sind auf dem Gelände 3/4/9 bis heute erhalten geblieben. Das Lüftergebäude und das Maschinenhaus Schacht 4 sowie der Förderturm werden kulturell genutzt und können noch besichtigt werden.
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