Das Muskator-Werk in Düsseldorf war das älteste Werk des Unternehmens und gleichzeitig der Firmensitz. Heute ist davon nicht mehr viel übrig und die Abrissarbeiten im vollen Gange. Bevor die markanten großen roten Schriftzüge für immer verschwinden, habe ich sie noch festhalten können.
Muskator-Werke Düsseldorf
An den Muskator-Werken in Düsseldorf angekommen muss ich feststellen, dass die Abrissarbeiten schon im vollen Gange sind. Die großen roten Lettern sind noch hoch über den Dächern schon aus großer Entfernung zu erkennen. Überall sind meterhohe Bauzäune aufgestellt und versperren größtenteils die Sicht auf die Baustelle. Ein großer Banner warnt vor Asbestfasern. Ich beschließe, trotzdem einmal um das Gelände herumzulaufen. Möglicherweise kann ich von einer anderen Stelle aus doch noch einen Blick auf das alte Fabrikgelände werfen.
Doch auch die Rückseite der alten Fabrik ist eher unscheinbar. Überall sieht man Graffitis auf den roten Backsteinen. An der Hafenseite steht ein paar alte Kräne und eine Art Wärterhäuschen. Viel mehr ist leider nicht zu entdecken. Irgendwann stoße ich noch auf ein paar kleinere Gucklöcher im Bauzaun. Vorsichtig schiebe ich das Objektiv meiner Kamera hindurch und kann so doch noch ein paar Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Gerne hätte ich gesehen, wie die Muskator-Werke vor Beginn des Abrisses ausgesehen haben, aber dafür bin ich wohl leider ein paar Wochen zu spät dran.
Die Geschichte der Muskator-Werke
Muskator war ein deutscher Hersteller von Mischfuttermitteln, mit einer beachtlichen Produktion von zeitweise 550.000 Tonnen pro Jahr. Die Firma stellte unter anderem Heimtierfutter unter der Marke Ovator und Pferdefutter unter Ovator PegaPlus her. Am 07.03.2013 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und der Betrieb daraufhin am 28.03.2013 eingestellt. Es bestand keine reelle Chance auf eine Fortführung.
Den Grundstein des Unternehmens legte Hermann Schmidt, als er 1903 nahe Wuppertal sein erstes eigenes Mischfutter produzierte. Das Unternehmen Muskator wurde dann 1911 gegründet und hatte seinen Sitz im Düsseldorfer Hafen. Im Laufe der Jahre wurden dann andere Unternehmen übernommen und Muskator wuchs und wuchs. Um das Jahr 1962 herum entstand in Bamberg dann ein zweites Werk. 1966 folgte eines in Mannheim und 1969 wurde ein Werk in Deggendorf eröffnet.
Das Werk Düsseldorf war das älteste Werk und gleichzeitig der Firmensitz, von dem aus auch die anderen Werke geleitet wurden. Hier in Düsseldorf hatten auch die Geschäftsleitung, die Verwaltung, der Einkauf, der Verkauf, die Produktentwicklung sowie das Marketing ihren Sitz. Anfang 2013 zog die Verwaltung in das Industriegebiet in Kaarst-Büttgen. Insgesamt gab es hier drei eigene Mischfutterwerke: Eines für die Bereiche Heimtierfutter, Wiederkäuerfutter. Für alle weiteren Produkte gab es eigene, benachbarte Werke.
Nach der Stilllegung im Jahr 2013 hat sich das Muskator Werk in einen riesigen Lost Place verwandelt, der nun aber leider schon zu großen Teilen verschwunden ist. Es sieht so aus, als würden die Abrissbagger nicht mehr lange brauchen, um auch die restlichen Gebäude komplett zu zerlegen.
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