Die sogenannte Behrnsche Mühle ist seit 1992 leerstehend. Das Werk liegt direkt an der Havel und konnte damals mit dem Schiff und dem Zug erreicht und mit Getreide für die verschiedenen Futtermittel versorgt werden.
Was damals ein gutlaufender Betrieb war, ist heute nicht mehr, als eine riesige Betonruine. Die Fenster sind eingeworfen, ganze Stockwerke sind ausgebrannt. Viel ist von dem ehemaligen Kraftfuttermischwerk nicht mehr übrig.
Streift man durch die einzelnen Räume, kann man noch ein paar Hinterlassenschaften der Arbeiter entdecken. Man findet Schuhe, Tabletten gegen Halsschmerzen und Poster von Otto. In einigen Räumen lassen sich Berge von alten Akten entdecken. Kontoauszüge fliegen überall auf dem Gelände herum. Scheinbar hat man sich damals keine Mühe mehr gegeben, diese vertraulichen Daten zu vernichten.
Der Podcast zum VEB Kraftfuttermischwerk Fürstenberg
Was war die VEB doch gleich?
Viele VEB waren ursprünglich Unternehmen, die nach 1945 aufgrund von Befehlen der sowjetischen Militäradministration den ehemaligen Eigentümern entschädigungslos weggenommen wurden, wenn diese als Faschisten und Kriegsverbrecher galten. Ein Teil der Unternehmen wurde zunächst zu „Sowjetischen Aktiengesellschaften“ (SAG), die erst 1953 an die DDR zurückgegeben wurden. Die übrigen enteigneten Betriebe wurden sofort zu volkseigenen Betrieben erklärt. Sie waren keine rechtlich selbstständigen Einheiten, sondern Filialen der Vereinigung volkseigener Betriebe (VVB). In den folgenden Jahren wurden die VEB immer wieder neu gegliedert und umorganisiert, bis sie schließlich im Kombinat gruppenweise zusammen gefasst wurden. Da auch die Eigentümer der zunächst von den Sowjets nicht enteigneten Unternehmen durch mehr oder minder starken Druck zur Aufgabe gezwungen oder enteignet wurden, waren zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung fast alle Industrie- und größeren Dienstleistungsbetriebe Volkseigentum. Nur im Handwerk gab es neben den handwerklichen Genossenschaften noch private Betriebe.
An der Spitze eines VEB stand der Betriebsdirektor, der vom Generaldirektor des jeweiligen Kombinats ernannt wurde. Er war an dessen Weisungen gebunden und ihm gegenüber für die Aufgabenerfüllung verantwortlich. Zugleich wurde er aber auch kontrolliert durch die staatlichen Organe, also Fachministerium, staatliche Plankommission, Staatsbank und Bilanzinspektion sowie die betrieblichen Partei- und Gewerkschaftsorgane. Oberstes Ziel war die Planerfüllung.
Bereits vor ein paar Tagen haben wir über den Lost Place VEB Kraftfuttermischwerk Fürstenberg berichtet. Da es so viele Eindrücke und Bilder waren, habe ich mich dazu entschieden, zwei Beiträge daraus zu machen. Gerne würde ich noch mehr über die Geschichte der Behrnschen Mühle berichten, aber man findet kaum Informationen zu diesem verlassenen Ort. Alle Informationen, die man finden kann, habe ich dir hier bereits aufbereitet.
Jetzt bist du gefragt!
Bist du auf der Suche nach verlassenen Orten in Berlin und Brandenburg? Dann bist du hier genau richtig.
Warst du schon mal bei diesen Lost Places?
Gasthof “Zum schwarzen Adler”
Wünsdorf – Haus der Offiziere
Bahnbetriebswerk Pankow-Heinersdorf
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