Lange sind die Zeiten vorbei, als sich hier Menschen auf der Wiese sonnten, im Schwimmbecken ihre Bahnen schwommen, oder sich Pommes in der Gaststätte des Bades kauften. Heute erinnert nur noch wenig an das ehemalige Schwimmbad. Knautschke, das Flusspferd, steht heute in Mitten einer trüben Brühe, die Gebäude sind komplett heruntergekommen.
Über eine kleine Mauer gelangt man in das vergessene Wernerbad in Mahlsdorf. Das Gras ist hochgewachsen, der Eingangsbereich kaum noch als solcher zu erkennen. Wir guckten uns das erste Gebäude an, was wohl mal die Gaststätte gewesen sein muss. Das erkennt man allerdings höchstens an dem Tresen. Die Einrichtung wurde ansonsten komplett entfernt. In einer Ecke scheint sich ein Obdachloser einquartiert zu haben.
Die beiden Gebäude auf dem Gelände sind nicht sehr groß und damit schnell erkundet. Unser Weg führte uns deshalb zum Schwimmbecken. Das Wasser ist trüb und es schwimmt viel Müll darin herum. In einiger Entfernung kann man Knautschke erkennen. Es steht zwischen Schilf und Müll und wartet scheinbar darauf, endlich gerettet zu werden. Dort, wo Knautschke steht, war früher ein Badestrand. Von diesem ist heute nichts mehr zu sehen.
Geschichte der Wernerbads
1901 eröffnete die Gaststätte Badeschlösschen in Mahlsdorf. Das Wernerbad wurde drei Jahre später erbaut und 1905 als Freibad Wernersee eröffnet. Damals war es noch ein natürliches Gewässer und gilt noch heute als ältestes Freibad Berlins. Der Förderverein Freunde des Wernerbades kämpfte lange Zeit um den Erhalt des Bades. 2002 schlossen die Berliner Bäderbetriebe das Bad nach acht Jahren Stillstand. Die technischen Gegebenheiten und Sicherheitsvorgaben entsprachen schon lange nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Die Sanierungs- und Umbaukosten hätten zu diesem Zeitpunkt über 600.000 Euro betragen.
2004 feierte man im Wernerbad 100-jähriges Bestehen. Die Freunde des Bades schöpften neue Hoffnung, denn es hatten sich zwei Interessenten gefunden, die das Bad übernehmen wollten. Aus der Jubiläumsparty wurde allerdings eine Abschiedsparty, denn den potentiellen Investoren war das Geld ausgegangen.
2013 wurde ein Bebauungsplan aufgestellt. Eine Sportanlage, oder eine Erholungsfläche sollte geschaffen werden. Heiß diskutiert wird auch der Verbleib des Nilpferdes Knautschke, dem Maskottchen des Wernerbads. Für Knautschke hat sich extra eine Initiative gegründet und es steht mittlerweile sogar unter Denkmalschutz. Das Nilpferd und auch die Pinguingruppe wurden vom Bilderhauer Erwin Kobbert geschaffen.
Momentan sind die Berliner Bäderbetriebe dabei, das Gelände komplett zu renaturieren. Das ehemalige Schwimmbecken soll wieder zu einem natürlichen See werden. Liegewiesen und Strand werden in eine Parkanlage umgewandelt.
Komm mit auf einen kleinen Rundgang durch das vergessene Wernerbad in Mahlsdorf.
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Kategorie:Schwimmbäder & Wellness Bundesland:Berlin Erkundet am: 30.04.2018 Baujahr: 1901 Verlassen seit: 2004 Gesamtfläche: Keine Angabe Noch begehbar: Nein Denkmalschutz: Keine Angabe Architekt: Keine Angabe Quellen:Keine Angabe Copyright:Pixelgranaten
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An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Betreten und Erkunden von verlassenen Orten nicht nachzuahmen ist. Niemand sollte sich durch diese Bilder zu Straftaten animieren lassen. Verlassene Gebäude ohne Erlaubnis des Eigentümers zu betreten ist illegal. Es kann direkt zur Anzeige gebracht werden und dazu noch sehr gefährlich sein. Die beschriebenen Erfahrungen müssen nicht die eigenen sein und sind zum Teil fiktiv.
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Knautsche und die Pinguine kenne ich noch aus meinen Kindertagen, ich habe als Kind dort gebadet und es war ein so schönes Freibad.
Schade das es die Zeit nicht überlebt hat…
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4 Kommentare
Lalalars
30. April 2018 um 08:33Knautschke im Schilf ist ja süß.
Daniel
2. Mai 2018 um 13:28Knautschke ist auch einfach ein super guter Name.
Jacqueline Marx
11. Juli 2022 um 16:20Knautsche und die Pinguine kenne ich noch aus meinen Kindertagen, ich habe als Kind dort gebadet und es war ein so schönes Freibad.
Schade das es die Zeit nicht überlebt hat…
Daniel
17. Juli 2022 um 19:35Zu der Zeit sah es dort auch bestimmt noch etwas anders aus.