Man betritt ein riesiges Areal, was man aber auf den ersten Blick gar nicht als solches erfassen kann. Zur Zeit der Eröffnung war es das Vorzeigesanatorium mit vielen technischen Innovationen. Heute ist davon nicht mehr sonderlich viel übrig. Der Ort dient momentan fast nur noch als Filmkulisse, wie zum Beispiel für Operation Walküre, Man & Chicken, der Pianist, oder eben als faszinierendes Motiv für Fotografen. Innerhalb des nächsten Jahres sollen dort noch Stück für Stück Eigentums- und Mietwohnungen entstehen.
Sanatorium für Männer Wohnpavillion A
Hier sind einige Bilder aus Beelitz-Heilstätten – Sanatorium für Männer Wohnpavillion A. Das Gebäude befindet sich im südlichen Teil der Anlage (Areal A1), der ausschließlich für Männer bestimmt war. Erbaut wurde das Gebäude von 1899 bis 1902 und fasste 225 Betten. Im Untergeschoss befanden sich Werkstätten, Wäscheräume und ein Raum mit einer indirekten Niederdruckdampfheizung. Das komplette Gelände wurde damals mit einem Dampfsystem betrieben. Über unterirdische Leitungen wurde der auf dem Gelände erzeugte Dampf in die einzelnen Gebäude transportiert. Das sorgte auch automatisch dafür, dass im Winter kein Schnee auf den Gehwegen lag. Für diese Zeit war das Gelände außerordentlich fortschrittlich.
Im Erdgeschoss gab es 83 weitere Betten, für Patienten die keine Treppen steigen konnten. Dazu kamen Baderäume und ein Operations-Saal mit Laboratorium und Röntgen-Kabinett. Der Speise-Saal mit Bühne, inklusive einer Requisitenkammer mit einem elektrisch betriebenen Orchestrion, sowie eine Anrichte für die vom Küchengebäude herüber transportierten Speisen. Im den oberen Stockwerken konnten weitere Patienten untergebracht werden.
Der Podcast zu den Beelitz-Heilstätten
Beelitz-Heilstätten in bewegten Bildern
Wer sich einmal ein paar bewegte und mit Leben gefüllte Bilder aus den Beelitz-Heistätten anschauen möchte, dem sei A Cure for Wellness empfohlen. In dem Film wird ein junger, ehrgeiziger Manager beauftragt, den CEO seiner Firma aus einem mysteriösen Wellness-Center zurückzuholen, das sich an einem abgelegenen Ort in den Schweizer Alpen befindet. Schon bald vermutet er, dass die wundersamen Anwendungen des Spas nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Als er beginnt, die erschreckenden Geheimnisse aufzudecken, wird sein Verstand auf eine harte Probe gestellt: bei ihm wird die gleiche seltsame Krankheit diagnostiziert, die alle anderen nach Heilung verlangenden Gäste dort festhält.
Zum Teil erinnert der Film stark an Shutter Island und ist mit Sicherheit nicht der beste Thriller, den ich je gesehen habe, aber es ist ein sehr seltsames Gefühl bewegte Bilder des Ortes zu sehen, in dem man noch vor wenigen Tagen Fotos gemacht hat.
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