Die Lost Places in Brandenburg sind mehr als nur verlassene Orte. Sie bilden authentisch den Zeitgeist ihrer Blütezeit ab und sind temporäre Denkmäler für den Verfall von Menschen geschaffenen Objekten.
Besondere Industriekulturorte, verlassene Militärsiedlungen und alte Flughäfen in Brandenburg möchten erkundet werden. Fährt man mit wachsamen Augen durch Brandenburg, hat man die Chance diverse, längst aufgegebene Grundstücke und verlassene Areale zu entdecken. Wir zeigen dir die 10 spannendsten Lost Places in Brandenburg.
Lost Places in Brandenburg
Verlassene Orte in Brandenburg gibt es zur Genüge und wir zeigen dir, wo du sie finden kannst und was du unbedingt beachten solltet. Dich faszinieren die alten Industriestandorte, verlassene Krankenhäuser und andere geheime Fotolocations in Brandenburg? Ihre heruntergekommenen Mauern und eingeschlagenen Fenster sind stille Zeitzeugen und einzigartige Motive für deine Fotografien. Jedes dieser Gebäude erzählt dir seine ganz persönliche Geschichte.
Bildband - Lost Places Brandenburg
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Heilstätte Grabowsee
Die Volksheilstätte am Grabowsee war die erste Klinik ihrer Art des Deutschen Roten Kreuzes. Sie war zunächst als eine Versuchseinrichtung geplant. Es sollte erforscht werden, ob Lungentuberkulose auch im norddeutschen Flachlande behandelt werden könne. Hierfür wurden zunächst 27 Baracken errichtet. Nach vielen Behandlungserfolgen wurden die Barracken abgerissen und die eigentliche Heilstätte Grabowsee errichtet.
Im Jahr 1900 standen so bereits 200 Betten zur Verfügung. Während der vier Jahre des Ersten Weltkriegs wurde Grabowsee vom Roten Kreuz als Lazarett zur Behandlung lungenkranker Soldaten genutzt. Bis 1918 wurden hier sogar Kriegsgefangene untergebracht.
Zum Artikel über die Heilstätte Grabowsee.
VEB Kraftfuttermischwerk Fürstenberg
Das ehemalige Kraftfuttermischwerk, oder auch die Behrnsche Mühle ist ein wirklich imposanter Lost Place in Fürstenberg. Das verlassene Werk liegt am Röblinsee und wurde in den vergangenen Jahren über den Schiffsverkehr und über einen Anschluss an das Schienennetz mit Getreide versorgt.
Bis zur Schließung im Jahre 1992 waren dort 120 Arbeitskräfte beschäftigt. Es wurde bis zuletzt mit modernen technischen Anlagen ausgestattet. Die Gebäude bis zu 36 Meter hoch und noch heute teilweise relativ gut begehbar. Das Betriebsgelände umfasst über 10.000 m². Die vier Hauptgebäude stehen in Nordost-Südwestrichtung.
Zum Artikel über das VEB Kraftfuttermischwerk Fürstenberg.
Kaserne Vogelsang
Im Norden von Vogelsang entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ein bedeutender Standort der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Die Kaserne Vogelsang, auch Stadt im Wald genannt, wurde komplett von der DDR Regierung errichtet und bezahlt. Neben der 25. Panzerdivision, der 20. Gardearmee und etlichen Regimentern, war hier auch die taktische Raketenabteilung stationiert. Zeitweise lebten so mehr als 15.000 russische Soldaten und Zivilisten in der Militärstadt, die neben Wünsdorf die größte russische Liegenschaft war.
Zwischen 1959 und 1960 waren dort auch Nuklearraketen vom Typ R-5 stationiert, die unter anderem auf Frankreich und Großbritannien gerichtet waren. Die Systeme in Vogelsang waren auf die Thor-Systeme in England gerichtet. Die Systeme in Bulgarien nahmen die Jupiter in der Türkei ins Visier.
Zum Artikel über die Kaserne Vogelsang.
Pflegeheim Saalower Berg
Im Jahr 1936 wurde westlich von Saalow ein Kasernengelände angelegt, in das zunächst eine Sperrballon-Einheit der Luftwaffe einzog. Im Jahr 1940 wurde sie in eine Ausbildungs-Abteilung für Sanitätspersonal umgewandelt. Bis Kriegsende war die Einrichtung auch gleichzeitig ein Lazarett. Auf dem Friedhof in der Nähe ruhen 1.033 deutsche Soldaten und Flüchtlinge, die nach Kriegsende hier gestorben sind. Zuletzt befanden sich hier 38 Baracken. Kurz nach Kriegsende waren einige Baracken zerstört worden. Die verbliebenen 22 Baracken wurden ab 1946 als Unterkunft für Umsiedler genutzt. Ab 1947 kam eine Krankenstation hinzu.
1948 wurde daraus das Feierabendheim Saalow, aus dem im Jahr 1953 das Pflegeheim Saalow entstand. Ab 1954 wurde es als Pflegeheim Freundschaft geführt. Von 1956 bis 1958 wurden einige große Gebäude errichtet. Bis zu 1200 alte und pflegebedürftige Menschen wurden im Pflegeheim untergebracht. 1990 waren es noch rund 600 Menschen, die unter denkbar schlechten Bedingungen dort lebten.
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Landesirrenanstalt Teupitz
Die Landesirrenanstalt Teupitz im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg wurde 1908 als Heil- und Pflegeanstalt eröffnet und bot Platz für 1.050 Kranke. Das Gelände verfügte außerdem über einer Pensionärsanstalt für weitere 150 Personen. Hinzu kamen Verwaltungs- und Küchengebäude, ein Maschinenhaus mit Werkstätten, ein Landwirtschaftshof sowie große Grünanlagen.
Im Ersten Weltkrieg wurden hier Verwundete Soldaten und Zivilisten behandelt. Auf dem Gelände des Reservelazaretts entstand auch ein etwa 50 Meter hoher Schornstein mit einer Aussichtsplattform sowie 1917 eine Friedhofskapelle, die der Kirchenmaler Robert Sandfort ausmalte.
Zum Artikel über die Landesirrenanstalt Teupitz.
Wünsdorf
Die im Wald versteckte Militärstadt Wünsdorf war streng bewachtes Sperrgebiet in Brandenburg. Eine riesige, verbotene Stadt. Zu Hochzeiten lebten in Wünsdorf bis zu 75.000 sowjetische Männer, Frauen und Kinder. Die alte Turmuhr steht noch immer auf fünf vor zwölf. Sie befindet sich hoch oben über der Militärstadt bei Zossen.
Die Stadt war ein gigantischer sowjetischer Armeestützpunkt der GSSD, ganz in der Nähe der heutigen Wünsdorf-Waldstadt. Im Zentrum dieser riesigen Anlage befindet sich das Haus der Offiziere und gleich daneben die Infanterieschule. In den Häusern gibt es viele prächtige Theatersäle, eine Schwimmhalle aus der Kaiserzeit, ein Offizierskasino und die Villa des Oberkommandierenden der russischen Streitkräfte Burlakow.
Zum Artikel über Wünsdorf.
Honecker-Bunker bei Prenden
Die Bunker des Komplex 5000, auch als Investkomplex 17 bezeichnet, waren Teil eines militärischen Investitionsprogramms zur planmäßigen Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR. Die Bauwerke wurden im Auftrag des Nationalen Verteidigungsrates (NVR) der DDR angelegt und sollten im Krisen- und Kriegsfall Schutz der Führung und die Kommunikation mit dem Militär (NVA) und den verbündeten Streitkräften des Warschauer Paktes gewährleisten.
Perle war der Deckname für die Bunkeranlage in Wandlitz, die auf drei Ebenen unter der Erde errichtet wurde. Der zwischen 1978 und 1983 gebaute, über 7.500 m² große Bunker ist eines der größten und bekanntesten unterirdischen Schutzbauwerke auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Die offiziell Sonderbauwerk 17/5001 (SBW 17/5001) genannte Anlage galt als technische Meisterleistung und war bei ihrer Indienststellung im Jahr 1983 das wohl aufwändigste Bauwerk seiner Art im gesamten Ostblock.
Zum Artikel über den Honecker-Bunker bei Prenden.
Elisabeth-Sanatorium
Das Elisabeth-Sanatorium wurde zwischen 1912 und 1914 auf einem weitläufigen Waldgelände errichtet. Der Arzt Walter Freimuth und dessen Ehefrau Elisabeth betrieben es als Lungenklinik. Die Familie Freimuth musste als jüdisches Ehepaar nach Machtantritt des NS-Regimes aus Deutschland fliehen. Die Heilbehandlung von Lungenkranken ging jedoch weiter, bis das Sanatorium 1952 eine neue Verwendung fand.
Es wurde eine Heilstätte für Haut- und Lymphdrüsentuberkulose, die einzige Einrichtung dieser Art in der gesamten DDR. 1967 schließlich begann die Umgestaltung zu einer Hautklinik des damaligen Bezirkskrankenhauses.
Zum Artikel über das Elisabeth-Sanatorium.
VEB Beschläge
580 Mitarbeiter hatte der VEB Beschläge. Es gab acht Werke in Luckenwalde und eines in Kallinchen. Mehr als 100 Menschen arbeiteten im Werk sieben und im Werkzeugbau. Nach der Wende wurden die ESB Beschläge-Werke in Luckenwalde geschlossen. Viele der Gebäude sind mittlerweile sehr stark verfallen.
Zum Artikel über die VEB Beschläge.
Heeresbekleidungsamt Bernau
Das Heeresbekleidungsamt wurde ab 1939 von der Wehrmacht erbaut und diente von 1941 bis 1945 mit über tausend Beschäftigten als Lager für Uniformen und Armeezubehör der deutschen Wehrmacht. Nach dem Krieg wurde es als Versorgungslager für die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland genutzt.
Als zentrales Nachschub- und Versorgungsdepot nutzten die Sowjetischen Streitkräfte das Gelände des Nebenlagers zur Lagerung von Armee-Bekleidung, Armeezubehör und Ersatzteilen. Auch wurde Bekleidung repariert, es gab eine Wäscherei und eine Näherei. Außerdem befand sich hier eine Transporteinheit, der Stab des zentralen Versorgungsdepots und eine zentrale Feldpostverteilerstelle. Neben dem Depot befand sich im Nebenlager eine Nachschubbrigade des Sowjetischen Verteidigungsministeriums. Jedes Gelände war gleich mehrfach an das Schienennetz angeschlossen.
Zum Artikel über das Heeresbekleidungsamt Bernau.
Urbex Regeln
Wenn du also einen verlassenen Ort in Brandenburg besuchst, sei dir bitte im Klaren darüber, dass es sich, auch wenn es total heruntergekommen ist, um meist fremdes Eigentum handelt. Auch wenn es noch so abgedroschen klingt, hinterlasse den Ort einfach genau so, wie du ihn vorgefunden hast. Was du sonst noch so bei deinem Besuch eines verlassenen Ortes beachten solltest, erfährst du hier.
Außerdem haben wir dir ein FAQ über Lost Places und Urban Exploration (Urbex) zusammengestellt. Das sollte dir nun wirklich auch die letzten Fragen beantworten, die du zu verlassenen Orten haben noch haben kannst.
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