Der alte gelbe Wetterschacht ist seit 2016 komplett verlassen und diente zur Bewetterung des angrenzenden Bergwerks. Heute haben wir uns das Gelände einmal genauer angeschaut und versucht, ein Stück der Industriekultur des Ruhrgebiets festzuhalten.
Schon längere Zeit haben wir nach weiteren Lost Places in Hamm gesucht und heute besuchen wir den alten gelben Wetterschacht. Als wir die Landstraße entlanglaufen sind wir gespannt, was uns dort erwarten wird. Das Gelände ist nicht sonderlich groß, die Erkundung wird also vermutlich relativ schnell gehen.
Wir beginnen unsere Tour am Eingang und laufen von dort aus erst einmal um den Wetterschacht herum. An den Außenwänden und Silos sind einige Messgeräte angebracht, an denen man zum Beispiel Füllstände ablesen kann. Heute sind diese Anzeigen allerdings mit Wasser vollgelaufen und haben Rost angesetzt.
Hinter den Silos folgt eine große Halle, die leider komplett verschlossen ist. Man kann erkennen, dass hier schon jemand versucht hat, sich Zutritt zu verschaffen. Wir laufen weiter um den Wetterschacht herum und hoffen, dass vielleicht doch noch irgendwo eine Tür offen steht. Leider werden wir enttäuscht.
Das war bisher die zweite Zeche, die wir besucht haben. Vor einiger Zeit waren wir bereits im UNESCO-Welterbe Zeche und Kokerei Zollverein. Dort bekamen wir einen tollen Einblick in die Abläufe einer Zeche.
Die Geschichte des alten gelben Wetterschachts
Der Wetterschacht der Zeche Heinrich Robert wurde 1978 begonnen zu teufen. Teufen ist eine bergbaulicher Begriff für die Herstellung eines Schachtes. Der mit acht Meter Durchmesser und 1220 Meter tiefe Schacht wurde 2013 mit einer speziellen Betonmischung verschlossen. Er diente zur Bewetterung, also zur Versorgung mit frischer Luft, des Bergwerks.
Die Grubenbewetterung ist ungefähr genau so alt wie der Untertagebau. Als die Bergleute Mineralien abbauten und dabei immer weiter in die Gebirge eindrangen, reichte die durch natürlich zirkulierende Luft irgendwann nicht mehr aus. Schon sehr früh mussten die Bergleute also Hilfsmittel einsetzen, um nicht unter Tage zu ersticken. Die ersten Wettermaschinen wurden im Harzer Bergbaurevier Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelt, so wurden zum Beispiel große Blasebälge eingesetzt, um die Schächte mit ausreichend Frischluft zu versorgen.
Der alte gelbe Wetterschacht wurde bereits im Vorfeld durch die RAG in rund 250 Meter Tiefe mit einer Art Korken aus Beton verschlossen, so dass nur der darüber liegende Bereich aufgefüllt werden musste. Für die Verfüllung wurden rund 13.000 Kubikmeter Betonmischung benötigt.
Komm mit auf einen Rundgang durch den alten gelben Wetterschacht.
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